Als ich fertig war, drehte ich mich zu ihm um. „Willst du es mal probieren?“ fragte ich. „Dann wirst Du verstehen, wie es sich anfühlt.“
Er nickte, ein wenig unsicher, aber neugierig.
Behutsam schminkte ich ihn – Eyeliner, Mascara, meinen Lippenstift. Dann reichte ich ihm einen Handspiegel.
Er betrachtete sich im Spiegel, unsicher, aber auch neugierig. „Ich fühle mich irgendwie anders“, sagte er leise. „Wie ein Kunstwerk. Ich sehe jetzt erst, wie ich aussehe. Die Form meiner Lippen. Meine Augen. Sie strahlen so hell.“
Ich lächelte. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass wir einander wirklich sahen – er mich ohne Maske, ich ihn mit all seinen Details.
In jener Nacht war alles anders. Ich fühlte mich plötzlich ganz anders, stärker, als wäre ich noch nie in meinem Leben unsicher gewesen. Ja, ich war ganz ich selbst, musste mich hinter nichts verstecken. Meine Nacktheit war keine Verletzlichkeit. Sie war ganz natürlich. Endlich konnte ich einfach nur ich sein, zu mir stehen.
Wie von selbst übernahm ich die Führung, spürte, wie Gabriel sich mir anvertraute, wie er sich mir hingab. Seine Augen suchten meine, voller Bewunderung, fast Ehrfurcht. Ich sah, wie sehr es ihn erregte, mir Lust zu bereiten, wie sehr es ihn erfüllte, mich zu spüren, mich zu sehen. Es war eine Nacht, in der ich zum ersten Mal wusste, was ich wollte – und es mir nahm. Eine Nacht, die uns beide verwandelte. Perfekt, weil wir nichts zurückhielten, weil wir uns gegenseitig erlaubten, genau so zu sein, wie wir waren.
In dieser Nacht hatte ich so viele erste Male. Das erste Mal, dass ich einen Mann ritt, ohne mich zu fragen, ob es ihm auch gefiel. Sondern nur darauf achtete, was ich wollte. Das erste Mal, dass ich meine Augen offenließ, ihn betrachtete, seinen Körper, das Strahlen in seinen Augen. Einfach alles. Das erste Mal, dass ich ihn sanft dirigierte, ihm zeigte, was ich wollte. Nicht nur hoffte, dass er es schon merken würde. Das erste Mal, dass ich wirklich aktiv Sex hatte, es nicht einfach nur geschehen ließ. Das erste Mal, dass ich meinen Körper wirklich spürte, ihn annahm und begriff, dass er ein Wunder ist, ein Geschenk.
Merci, Gabriel
40 9-14 Minuten 1 Kommentar

Merci, Gabriel
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Bin sehr berührt!
schreibt Intimox