Mein Snipergewehr mit Zielfernrohr, Restlichtverstärker und Schalldämpfer geschultert und mit Blick auf die ängstlich dreinblickende Frau, die die nicht vergewaltigt worden war, sagte ich lakonisch: ‚Kein saubererer Schuss, hatte leider kein gutes Schussfeld.
Schlimmer war, dass ich nicht rechtzeitig dazugekommen war. Ich hatte das schlimmste nicht verhindern können, jedenfalls nicht für die eine Frau die sich, völlig außer sich, schluchzend im Staub wälzte.
Die andere Frau – Sandra - war gefasster. Wir sammelten die Tiere ein, die fünf Pferde der Toten und die zwei Maultiere, die ihnen als Packtiere dienten.
Bernice bekamen wir nicht beruhigt. Sie wälzte sich immer noch, hysterisch schluchzend und von Krämpfen geschüttelt im Staub. Sandra konnte nicht positiv auf sie einwirken und ich -als Mann - durfte nicht einmal in ihre Nähe kommen.
Ich nahm beide mit zu meinem Quartier. Etwa 5 Meilen entfernt, sehr versteckt ihm Wald, hatte ich vor Monaten ein kleines Farmhaus entdeckt und zu meinem ‚Headquarter‘ gemacht. Sandra musste Bernice auf dem Pferd festbinden, damit wir sie überhaupt mitbekamen. Sie hat sich dann noch wochenlang gequält, ist aber aus dem Alptraum nicht mehr rausgekommen. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, eingeschlossen in ihrem Zimmer, dumpf vor sich hinbrütend. Eines Tages, wir hatten beide nicht aufgepasst, kam sie an den Schlüssel zum Waffenschrank und hat sich mit einer M1911 erschossen.
Mit Sandra entwickelte sich eine tiefe Liebesgeschichte. Wir ließen es langsam angehen, ganz langsam. Ich wollte keinen „Dankbarkeits-Fick“ mit ihr. Ich wollte, dass sie sich aus freien Stücken entscheidet, und so etwas braucht Zeit.
Die Zeit verging mit Gartenarbeit, denn wir brauchten Wintervorräte und ich nahm auch meine Handels- und Erkundungs-Streifzüge wieder auf. Die vier überflüssigen Pferde und der zweite Maulesel sollten gegen andere Dinge eingetauscht werden.
Meredith und das große Gewürge
Nach dem großen Sterben – Teil 3
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Meredith und das große Gewürge
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