Albrecht Roth deutete das Signal richtig. „Wenn schon, denn schon!“ war seit jeher sein Lebensmotto. Er griff in Mias hübsche Unterwäsche, zog sie ihr über die bebenden Pobacken.
„Blank und bloß liegt ihr Popo über meinem Schoß…“, schoss es ihm durch den Kopf. Dem netten Reim folgten nicht ganz so nette Hiebe, die nicht nur laut klatschten, sondern auch ordentlich brannten. Mia strampelte mit den Beinen, machte ziemlichen Wirbel. Sie hatte ja schon seit einer Ewigkeit nichts mehr abbekommen, geschweige denn in dieser Intensität. Herr Roth war ein Phänomen. Mia hätte nicht gedacht, dass der alte Herr so fest zuhauen kann. Aber sie wollte ja diesen Povoll, um sich auf Bernd einstimmen zu können. Herrn Roths Hiebe waren wichtig für sie.
Als ihr Hintern die passende Farbe aufwies, durfte sie aufstehen. Mia rieb sich ungeniert die dicken Backen, schämte sich kein bisschen vor Albrecht. Der 80 Jährige war ihr ein guter Freund geworden.
Als sie sich von ihm verabschiedete, musste sie noch versprechen, keinen allzu großen Mist zu bauen.
Herr Roth schwang dabei drohend ein Stöckchen aus Rattan. Obwohl es eine scherzhafte Geste war, wusste Mia, dass daraus schnell Ernst werden konnte. Sie gelobte hoch und heilig, es mit dem Spiel um Bernds Aufmerksamkeit nicht zu übertreiben. Albrecht war beruhigt, als er ihr nachwinkte.
Vor dem Polizeirevier lauerte schon die Presse. Ein Reporter der Lokalzeitung wies in hektischer Manier seinen Fotografen an, mehrere Bilder von dem Gebäude zu schießen. Bernd wunderte sich, als er sein Auto auf dem Parkplatz abstellte. In der kleinen Stadt passierte glücklicherweise nicht viel, was einen solchen Auflauf gerechtfertigt hätte. Erst als Bernd sich dem Eingang näherte, entdeckte er den Schriftzug. Jemand hatte die gesamte Front des Polizeireviers besprüht. Es waren große Buchstaben in schwarzer Farbe, die Bernd ins Auge sprangen. Die Botschaft war eindeutig!
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.