Bernds T-Shirt war etwas groß, aber zur Not ging es auch. Nun schlüpfte sie in die zerrissene Jeans, da es dafür keine Alternative gab. Nachdem sie den Reißverschluss ihrer Lederjacke zugezogen hatte, konnte es losgehen. Mias Eltern waren geschäftlich unterwegs, daher vermisste sie niemand. Sie versprach Kortner aber, dass sie sich morgen bei ihnen per Telefon melden würde. In der Schule hatte Bernd angerufen, und sie für die nächsten zwei Tage krank gemeldet. Die Lehrer schienen nicht sehr erbost darüber zu sein. Mia gehörte nicht zu den einfachen Schülern, sondern eher zu der schwierigeren Sorte. Das ungleiche Paar wechselte kaum ein Wort, während der kurzen Fahrt. Mia war sichtlich nervös, spielte mit dem Zipper ihrer Lederjacke herum. Bernd Kortner stellte den Wagen auf einem öffentlichen Parkplatz ab. Dann gingen sie einkaufen.
Die erste Station war ein großes Bekleidungsgeschäft. In der Damenabteilung fanden sie Unterwäsche, Strümpfe und ein paar T-Shirts für Mia. Die 18-Jährige suchte alles selbstständig aus, während Kortner, ziemlich verlegen, etwas abseits stand. Mia nahm noch zwei Pullover mit, die sie dem Bullen in die Hand drückte. Sie sah ihn freudestrahlend an.
„Ich brauche noch eine Jeans und ein Kleid, wenn das okay ist?“
Kortner stutzte.
„Ein Kleid? Ich dachte, dass Du nur Hosen oder Miniröcke trägst!“
Mia kicherte. Sie wirkte jetzt wie ein albernes, ausgelassenes Schulmädchen.
„Ja, schon! Aber Minis habe ich genug daheim, und Jeans sind ja ungeeignet, oder?“
Der Mann schmunzelte. Die Kleine war wirklich einzigartig. Er entgegnete lächelnd:
„Da könntest Du Recht haben, Mia! Such auch was Dir gefällt, das passt schon.“
Sofort rannte sie los, um ein hübsches Teil zu finden. Sie kam ziemlich schnell zurück. Ein schwarzes Kleid hielt sie vor sich hin. Kortner zeigte in Richtung der Umkleidekabine, in die sie gleich verschwand.
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