Es war noch sehr früh am Morgen, gerade mal 7 Uhr. Normalerweise stand Mia viel später auf, wenn sie nicht in die Schule musste. Die Klasse 11b des Stauffenberg-Gymnasiums würde heute auf sie verzichten müssen. Sie dachte an Herrn Lehmann, ihren Deutschlehrer – In gewisser Weise verdankte sie ihm, diesen so besonderen Tag. Der Bulle hatte gesehen, wie Mia sein Garagentor verziert hatte. Ohne den alten Germanisten wäre sie also nicht hier gelandet. Die 18-Jährige war sich nicht sicher, ob sie ihm dankbar sein sollte. Sie tastete gedankenverloren nach ihrem Po. Er brannte noch immer, wenn auch nur ganz leicht. Mia zog das karierte Holzfäller-Hemd über, das ihr der Bulle geliehen hatte. Es reichte bis fast zu ihren Knien, war daher als Nacht bzw. Morgenhemd super geeignet. Sie knöpfte es nicht ganz so weit zu, so dass der Ansatz ihrer Brüste zu erahnen war. Es roch nach frisch gebrühtem Kaffee, als sie die Tür zur Küche aufmachte. Bernd Kortner stand an der Arbeitsplatte. Er war gerade damit beschäftigt, Eier in die Pfanne zu schlagen. Der 52 Jahre alte Mann lächelte, als er das Mädchen erblickte. Ihre blonden Haare waren ganz verstrubbelt, erinnerten ihn an die Mähne einer jungen Löwin. Mia band ihr volles Deckhaar meist zu einem kurzen Zöpfchen zusammen, was den Blick auf ihren Undercut lenken sollte. Sie war Punk mit Leib und Seele, liebte diese schnelle, energetische Musik. Der Bulle hatte das Radio angemacht, da er selbst gern Musik hörte.
„The taste of love is sweet – When hearts like ours meet”, Johnny Cash’s Stimme beruhigte den Bullen jedes Mal. Heute besonders, da dieses widerborstige, süße Mädel sein Gast war. In der kurzen Zeitspanne, da er sie kannte, brachte sie sein Junggesellenleben gehörig durcheinander. Mia setzte sich an den kleinen Esstisch. Unter dem Hemd blitzten ihre festen Schenkel hervor. Der Bulle musste husten, als hätte er sich an etwas verschluckt.
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