Der Bulle schimpfte deswegen.
„Wenn ich nicht auch Raucher wäre, nähme ich Dir die Kippe weg! Qualm mir bloß nicht Alles voll!!“
Dann lief er zu dem Automaten. Ratte und Spike hatten es nicht geschafft an das Geld zu kommen. Dafür demolierten sie die Verkleidung. Das zurückgelassene Brecheisen zeugte davon. Der Bulle überlegte fieberhaft: wenn er Mia als Zeugin angab, würde das gar nichts bringen. Das Mädchen war viel zu loyal ihren Kumpels gegenüber – nie würde sie gegen die Jungs aussagen. Außerdem gab es einen Grund, dass sie hier war. Mia legte es ja darauf an, dass er sie erwischte. Er fingerte eine Zigarette aus der Schachtel. Das Nikotin wirkte beruhigend.
„Bernd sei ehrlich!“, mahnte er sich selbst. Selbstkritisch, wie selten zuvor, stellte er fest:
„Du hast Dich verliebt in die Kleine. Das ist der Fakt!“
Nachdenklich ging er zum Auto zurück. Er setzte sich stumm hinters Steuer, schnallte sich an. Mia tat es ihm gleich, starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Nachdem sie eine Weile durch die Regennacht fuhren, brach der Bulle das Schweigen. Mia war froh darüber, hörte ihm aufmerksam zu.
„Du wirst mir sicher nicht sagen, wer die Typen waren? Das ist mir auch nicht so wichtig – ich frage mich aber, weshalb Du Dich an so einem Schwachsinn beteiligst? Sag’s mir, ich versteh es nicht!“
Mia druckste erst ein wenig herum, bis sie endlich mit der Wahrheit herausrückte. Der Bulle staunte.
„Ich kenne ja niemanden, der sich um mich kümmern will. Du bist der Einzige, der sich für mich interessiert! Jedenfalls dann, wenn ich Trouble mache. Ich habe mir halt gedacht, dass Du dann gar nicht anders kannst, als mich dafür…“
Mia gluckste. Es kam ihr vor, als steckte ein riesiger Kloß in ihrem Hals. Der Bulle schluckte ebenfalls, als ihm endgültig klar wurde, was er bei dem Mädchen ausgelöst hatte.
„…zu bestrafen?!“, vollendete er ihren Satz. Sie nickte mit dem Kopf, sah dabei traurig aus.
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