Mia und der Bulle - Episode 5

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Mia und der Bulle - Episode 5

Mia und der Bulle - Episode 5

Andreas

Ich hole Dich ab – dann sehen wir weiter. Gute Nacht, Mia.“

Sie küsste ihn einfach. Ihr Haar streichelte seine Wange. Seine Nase sog ihren Geruch auf, der ihm so vertraut schien. Dann stieg sie aus dem Wagen, winkte ihm zum Abschied. Die aufmerksamen Augen des Bullen verfolgten sie, sahen ihr nach, bis sie ins Innere des Hauses verschwand. Er startete den Motor, setzte den Wagen zurück, um wenden zu können. Der Bulle fuhr an den Tatort zurück. Er hoffte sehr, dass ihn niemand beobachtete. Mit Handschuhen hob er das Brecheisen auf, wischte es sorgfältig mit einem Tuch ab. Er warf es über den Zaun eines verwilderten Gartens, ganz in der Nähe. Dann begann er das Protokoll zu schreiben. Er gab an, keine Personen gesehen zu haben, fügte ein Foto des beschädigten Automaten bei.
„Es fehlt ja kein Geld!“, beruhigte er sich. In der Gewissheit, das einzig Richtige getan zu haben, setzte er seine Streife fort. Es nutzte ja nichts: das Punk-Girl schien sein Schicksal zu bestimmen. Der Bulle gestand es sich ein. Ja, er liebte Mia! Morgen nach der Schule wollte er mit ihr Klartext reden. Was sie sich geleistet hatte, ging eindeutig zu weit. Er würde es ihr nicht durchgehen lassen, auch wenn es ihm noch so schwer fiel. Der Bulle nahm sich vor, dass er sie nicht schonen würde.

„Mia muss begreifen, dass sie kein Kind mehr ist. Sonst wird sie immer so weiter machen! Sie braucht einen handfesten Denkzettel, der ihr lange in Erinnerung bleibt. Das Mädel ist eine echt harte Nuss!“

Bernd zwang sich zur Ruhe. Sein Vorhaben wühlte ihn auf. Er musste es sachlich sehen, als seine Aufgabe betrachten. Sie brach wissentlich Gesetze, deckte ihre Komplizen. Jetzt musste er grinsen, weil ihm diese Sichtweise doch etwas übertrieben vorkam. War es nicht besser, Mia als das anzusehen, was sie letztendlich war? Ein liebenswertes Mädchen, das ab und zu über die Stränge schlug, weil sich kein Mensch um sie kümmerte.

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