Sie trafen sich vor dem Hochhaus, in dem Sinas Familie wohnte. Frau Grimm unterstützte den Plan, fand ihn die beste Lösung. Sinas Eltern erklärten sich schnell bereit, Sinas Auszug zuzustimmen. Die Situation überforderte beide Elternteile. Sina heulte, als sie sich von ihrer Mama verabschiedete. Trotz aller Querelen liebte sie ihre Mutter. Ihrem Vater drückte sie nur wortlos die Hand. Mia spürte, dass ihr Verhältnis nicht ungetrübt war. Sie würde Sina alle Zeit lassen, ihr davon zu erzählen. Sie verstauten die Sachen im Kofferraum des Kombis, den Mia angemietet hatte. Mia fuhr sehr gut Auto, was sie Bernd Kortner verdankte. Der Bulle nahm sie auf den Verkehrsübungsplatz mit, damit sie nicht so viele Fahrstunden brauchte. Mia dachte an ihn. Sollte sie ihm Sina vorstellen? Eines Tages vielleicht. Nun fiel ihr der Teppichklopfer ein, den sie Herrn Roth abgeschwatzt hatte. Mia wollte ihn aus dem Keller holen. Sie hatte da so eine bestimmte Vorahnung, die ihre neue Mitbewohnerin betraf. Mia musste gut auf sie aufpassen, das war ihr klar.
Anfangs lief es gut, besser als Mia erwartete. Sina ging zur Schule, machte danach ihre Hausaufgaben. Mia kontrollierte sie, was Sina nicht so gefiel. Nach drei Wochen aber kam sie nach der Schule nicht heim, weswegen sich Mia riesige Sorgen machte. Das Mädchen blieb sogar über Nacht weg, tauchte erst am nächsten Tag wieder auf. Mia hatte sie überall gesucht, bis weit nach Mitternacht. Sie fragte sich, ob sie einen Fehler gemacht hatte, als sie Sina bei sich aufnahm. Mia brauchte ja selbst Führung, zumindest noch hin und wieder. In diesem Zusammenhang fiel ihr der Bulle ein. Mia überlegte, was Bernd wohl in diesem Fall getan hätte. Sie wurde wehmütig bei diesem Gedanken. Mia besann sich ihres Auftrags. Der Bulle hätte sie kräftig versohlt, wenn sie so was gebracht hätte. Sina war gegen 14 Uhr nachhause gekommen, hatte sich gleich ins Bett gelegt.
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