Ich kann so viel saufen, wie ich will! Dachte nicht, dass du so eine Öko-Tusse bist.“ Mia überkam der seltsame Wunsch, diesem hübschen Mädchen etwas Manieren beizubringen.
„Du führst ganz schön große Reden, Sina! Pass bloß auf…so etwas kann sich irgendwann rächen…!“
Der weibliche Teenager wirkte erstaunt. Mias ruhige Art imponierte ihr. Sina kramte in ihrer Tasche, suchte nach den geliebten Zigaretten. Sie zitterte dabei stark, ihre Hände flatterten. Weil Sina so herumwühlte, fiel ihr ein Gegenstand aus der Tasche. Mia hob ihn auf, ehe Sina reagieren konnte.
„Wo hast du den denn her?“ Mia hielt die Verpackung in die Höhe, schmunzelte dabei. Es handelte sich um Unterwäsche, original verpackt. Das schwarze Hemdchen mit dazu passendem Höschen gab es im Supermarkt zu kaufen. Mia wusste, dass Sina es nicht auf das Band gelegt hatte. Sina wurde blass. Die kleine Diebin wollte die unbezahlte Ware zurück haben, aber Mia dachte gar nicht daran.
„Klauen tust du also auch! Du bist ja ein richtig schlimmes Mädchen, Sina. Was mache ich jetzt nur…?“ Sina bekam richtig Schiss. Wenn Mia sie verriet, wäre das schlecht. Sie wusste ja, dass es dann nicht nur Hausverbot gab. Der Marktleiter würde die Cops rufen und dann gebe es eine Anzeige. Mia hatte das gar nicht vor, aber das brauchte Sina ja nicht zu wissen. Die bat Mia:
„Sag bitte nichts! Ich mach auch, was du willst. Meine Alten schmeißen mich raus, wenn sie das mitkriegen. Ich hab schon genug Scheiß an der Backe, echt Mia. Verrat mich bitte nicht…“
Mia wurde klar, was hier angesagt war. Die kleine Punk-Prinzessin glich ihr aufs Haar. So hatte sie sich auch immer rausgeredet, wenn sie Mist baute. Mia sah Sina nachdenklich an, ehe sie ihr anbot:
„Ich verrate dich nicht, wenn du einer Strafe zustimmst. Ich wohn um die Ecke, gleich da drüben.
Du kommst mit zu mir, und dann bestrafe ich dich für deinen Diebstahl. Das hast du verdient, Sina!
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