Sie wollte ihn wiedersehen, sehnte sich nach etwas Befreiung. Sinas Erziehung schien anstrengender zu werden, als Mia anfangs gedacht hatte. Sie verdrängte den Wunsch nach dem Bullen, konzentrierte sich wieder auf das Mädchen über ihren Knien. Heute wollte sie Sina noch nicht den Teppichklopfer vorstellen. Ihr Popo leuchtete feuerrot, würde sie eine Weile auf Trab halten. Sollte sie aber noch einmal schwänzen – dann würde Sina es richtig bekommen. Mia haute ihr noch mal kräftig drauf, weil sie wirklich ärgerlich war. Sina merkte das. Das rotbackige Mädel entschuldigte sich. Es klang aufrichtig:
„Sorry, Mia! Hab wieder Scheiße gebaut. Das tut mir echt leid…sag, bist du noch sauer auf mich…?“
Mia war überrascht, dass sich Sina so einsichtig zeigte. Sie half ihr auf, um sie liebevoll zu umarmen.
„Du hast deine Strafe bekommen und damit ist die Sache erledigt! Bemühe dich ein liebes Mädchen zu sein, Sina. Das wäre für uns beide besser – mir schont es die Nerven und dir deinen süßen Po…“
Sina musste persönlich in der Schule anrufen und sich für den versäumten Unterricht entschuldigen.
Als sie es getan hatte, nahm Mia das Telefon. Sie erklärte, dass sie mit Sina zum Frauenarzt musste. Mia hasste es. Sie wurde praktisch gezwungen, diese Notlüge zu benutzen. Es blieb ihr einfach keine andere Wahl, da sie schlecht die wahren Gründe für Sinas gestriges Fernbleiben schildern konnte. Nach dem Telefonat holte Mia den Klopfer hervor. Sina wurde leichenblass, als ihr Mia damit ganz leicht auf den Po schlug. Sina machte sich große Sorgen um ihren Popo. Dem Punkmädchen wurde bewusst, dass mit Mia überhaupt nicht zu spaßen war. Von heute an sollte ein schärferer Wind wehen. Sina spürte ihn ziemlich bald. Ihr leichtfertiges Wesen verleitete sie immer wieder zu unnötigen Dummheiten. Es handelte sich um keine schlimmen Verfehlungen aber sie genügten, um Mia in Alarmbereitschaft zu versetzen.
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