Sina nahm einen tiefen Zug, lehnte sich dabei an einen Gartenzaun. Sie fühlte sich schrecklich, als sie da stand.
Sina wusste, dass sie großen Mist gebaut hatte. Sie drückte die Kippe aus, lief mit bangen Gefühlen nachhause. Albrecht saß in seiner Kammer, las in seiner Tageszeitung. Sina setzte sich zu ihm. Sie sagte ihm, was sie angestellt hatte. Herr Roth freute sich über ihre Ehrlichkeit, ärgerte sich aber auch über den Vertrauensmissbrauch. Er war gespannt, was Sina vorschlug. Eine Strafe verdiente sie ja.
„Herr Roth, ich muss ihnen was sagen. Ich hab Geld geklaut, 10 Euro aus ihrer Kasse genommen.“
„Für was brauchtest du das Geld, Sina? Sag mir bitte die Wahrheit. Du musst ehrlich zu mir sein!“
„Ich wollte so gerne eine rauchen, aber Mia hat alle Zigaretten mitgenommen. Sie sagt, ich sei noch zu jung und dass Rauchen Scheiße wäre. Es tut mir so leid, wenn ich sie jetzt enttäuscht habe…!“
Herr Roth wollte, dass Sina selbst erkannte, dass sie nicht so einfach davonkommen konnte. Er sagte:
„Mia hat völlig Recht! Sie würde auch gerne aufhören, weil sie weiß dass das Rauchen eine üble Sucht ist. Mia hat auch sehr früh damit angefangen. Sie meint es nur gut mit dir, Sina! Jetzt hast du uns beide schwer enttäuscht! Was denkst du denn? Welche Strafe würdest du dir selbst geben…?“
Sina brauchte nicht lange zu überlegen. Sie hatte schon am Zigarettenautomaten daran gedacht.
„Ich glaub, dass ich übers Knie gelegt werden sollte. Hauen sie mir bitte den Popo voll, Herr Roth!“
Herr Roth bewunderte Sinas ehrliche Selbsteinschätzung. Das Mädchen stand zu seinem Fehler, sah sogar ein, dass ein Povoll bitter nötig war. Albrecht seufzte, krempelte sich aber die Ärmel hoch. Sina trug wieder ihr neues Kleid. Es gefiel ihr mittlerweile sehr gut. Als sie vorhin die Zigarette rauchte, passte das so gar nicht zu ihrem neuen Äußeren. Sina wäre als brave Tochter einer konservativen Familie durchgegangen, wenn man es nicht besser gewusst hätte.
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