Seit unserer Rückkehr aus Schweden nehme ich jeden Vorsorgetermin mit Svea zusammen wahr. Ihre Frauenärztin macht bei jedem Termin Ausdrucke vom Ultraschall, die wir dann per Post nach Schweden schicken. Für uns selbst, lassen wir eine Videokassette mitlaufen. Darauf sind dann auch die Erklärungen der Ärztin zu hören. Auch als sie sagt: „Zwei, es sind Zwillinge.“
„Wie bitte?“, fragen Svea und ich wie aus einem Mund.
„Sie werden zwei hübsche gesunde Kinder bekommen, wenn sie sich schonen.“, wiederholt sie das eben Gesagte.
Fest drückt Svea meine Hand und sieht mich ängstlich an. Ich streiche ihr die Haare aus dem Gesicht und küsse sie auf die Stirn. „Auch das werden wir schaffen, mein Liebling. Versprochen“, flüstere ich ihr zu. Da ist sie, die vierteÜberraschung!
Sie ist jetzt im vierten Monat. Schon sehr deutlich wölbt sich ihr Bauch zu einer respektablen Kugel und ihre Brüste sind auch schon leicht angeschwollen. Ihre Warzenhöfe beginnen sich bereits dunkel zu färben. Sie ist einfach wunderschön. Mir kommt es sogar so vor, als würde sie durch die Schwangerschaft noch schöner werden.
„Möchten Sie wissen, was sie in sich tragen?“, fragt uns die Gynäkologin bei einer der Routineuntersuchungen.
„Im Grunde ist es uns nicht wichtig. Wie sagt man so schön: ‚Hauptsache gesund‘, antworte ich ausweichend.
Svea sieht ihre Frauenärztin an und sagt: „Dann flüstern sie es mir bitte ins Ohr, ich möchte es wissen, wenn er es schon nicht will.“
Frau Weißkittel beugt sich zu ihr und flüstert ihr was zu, was ich nicht verstehe. Selbst schuld, was muss ich auch so blöd antworten, fluche ich in mich hinein.
„Schatz, such du dir bitte mal einen hübschen Mädchennamen aus, ja“, bestimmt sie liebevoll, während sie sich abends im Bett an mich drückt. In meinem Kopf geistert schon ein Mädchenname herum. Silja!
„Silja?... Silja“, sagt sie leise ein paar Mal vor sich hin. „Ja, das ist ein schöner Name. Der gefällt mir auch. Woher kennst du ihn, es ist ein schwedischer Name!“
„Ich habe ihn mal in einem Buch gelesen und fand ihn schon immer schön.“
Ich hätte nie gedacht, dass die Suche nach einem Namen für unser Kind so einfach werden könnte. Aber damit hatten wir erst einen. „Und der zweite Name?“ frage ich Svea.
„Den suche ich aus! Aber ich verrate ihn dir nicht. Du wolltest ja nicht wissen, was es wird. Und nun weißt du schon, dass eines der zwei vielleicht ein Mädchen sein könnte“, grinst sie mich schelmisch an.
„Du bist gemein“, küsse ich sie zärtlich auf den Mund.
„Schatz sei mir nicht böse. Aber ich kann heute Abend nicht mit dir schlafen, auch wenn ich schon wieder fies geil bin“, nimmt sie mich zärtlich in den Arm, aber heute Abend drücken die beiden Mäuse ziemlich auf Mamas Blase.
„Wie könnte ich dir böse sein. Es ist die schönste Entschuldigung, die ich jemals gehört habe.“
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