Mit dem Rolli ins Glück - Kapitel 14

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Mit dem Rolli ins Glück - Kapitel 14

Mit dem Rolli ins Glück - Kapitel 14

Gero Hard

„Raubtierfütterung“, necke ich sie, als sie verschlafen die Augen öffnet. Zur Begrüßung bekommt sie einen innigen Kuss. Sie sieht die große Vase mit den Blumen.

„Wow, die sind aber schön, vielen Dank“, strahlt sie mich an. Ich nehme das Schächtelchen in die Hand und halte es ihr entgegen.

„Ich danke dir, dass du mir zwei so wunderschöne Kinder geschenkt hast.“

Mit offenem Mund und feuchten Augen schiebt sie sich den Schmuck auf den linken Ringfinger und bewundert an der ausgestreckten Hand den Ring mit dem fein geschliffenen Stein.

Nun drängelt die Schwester und legt Svea die Zwillinge auf die Brust. Die ersten Versuche, die triefenden Nippel in die Münder der Kinder zu stecken, misslingen kläglich. Aber nachdem erste Tropfen der Muttermilch auf den zarten Lippen verteilt sind, gewinnen die Urinstinkte der Säuglinge die Oberhand und die Natur nimmt ihren Lauf. Bereits wenige Augenblicke später haben die zwei den Bogen raus und saugen wie wild an den nahrhaften Warzen. Die Erschöpfung ist Svea immer noch anzusehen. Aber geduldig hält sie still und erträgt die stark saugenden Lippen der kleinen Mäuse. So ist sie auch froh, als die Kleinen satt sind und zufrieden fest schlafen. Nun werden die Krankenschwestern die nächste Schicht übernehmen.

Lange sitze ich noch am Bett meiner Frau. Händchenhaltend und stolz wie Bolle. Aber auch ich muss irgendwann ins Bett und Svea braucht ihre wohlverdiente Ruhe. In wenigen Stunden muss sie wieder fit sein, um die kleinen Racker zu füttern.

Zu Hause holen mich meine Gedanken ein. Wie leer mir das Haus plötzlich vorkommt. Die Stille, vom laufenden Fernseher mal abgesehen. Wie einsam ich mich ohne meine bessere Hälfte fühle. Gern hätte ich ihr die Kinder zum Stillen abgenommen, aber dieses Vorrecht ist nun mal nur den weiblichen Erdenbürgern vorbehalten. Ich selbst falle viel später in einen tiefen Schlaf.

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