„Das machen wir jetzt jeden Tag“, droht sie mir an, „es wird dir helfen gesund zu werden.“
Die ersten Gäste treffen ein. Der älteste ihrer Brüder mit seiner Frau, als Niklas und Astrid stellen sie sich vor.
Sie haben ihre kleine Tochter Lilly (5) auf dem Arm. Ein zuckersüßes Geschöpf mit langen blonden Haaren, ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
Kurz darauf kommt auch der jüngere Bruder mit seiner Frau. Jan und Luna, erklärt mir Lia. Mit zwei Jungs im Schlepptau, Viggo (4) und Ivar (3).
Freudig schließt Svea ihre Brüder in die Arme, begrüßt ihre Schwägerinnen, ihre Neffen und Nichten.
Freudentränen fließen in Strömen. Umarmungen werden genossen und reihenweise Küsschen auf den Wangen verteilt. Zur Feier des Tages hat Lia eine Flasche Sekt geöffnet, die Kinder bekommen Fruchtsaft.
Schnell entwickelt sich eine rege Unterhaltung. Ich verstehe kein Wort. Es macht mir aber nichts aus, allein die Harmonie untereinander, die Selbstverständlichkeit, mit der ich hier aufgenommen werde, entschädigt mich dafür. Immer wieder treffen mich die Blicke der Familienmitglieder. Ich spüre, dass ich auch ein Thema der Unterhaltungen bin. Wenn mich Sveas Blicke treffen, lächelt sie mich liebevoll an. Ihre Augen wollen mir sagen: „Es tut mir leid, dass ich mich jetzt gerade nicht um dich kümmern kann, aber ich habe sie doch solange nicht gesehen.“ Ich lächele sie auch an und lege all meine Liebe in meine Blicke zurück. Sie versteht die Zeichen und wirft mir einen Luftkuss zu.
Zu Mittag gibt es „Janssons Frestelse“. Das ist ein Kartoffelauflauf nach traditionell schwedischer Art. Neben einigen Gewürzen sind hauptsächlich Kartoffeln und eingelegtes Heringsfilet Bestandteil dieser leckeren Variante. Am Tisch muss ich mich den direkten Fragen der Kinder stellen. Svea übersetzt alles bereitwillig. Die Kinder trauen sich zu fragen, was sich die Eltern nicht getraut haben. Wie ich heiße, wie alt ich bin, mein Beruf, aber vor allem wollen sie alles zu meinem Unfall und meiner Behinderung wissen. Da ich kein Schwedisch kann, bitte ich Svea alles zu erzählen.
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