Das Model

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Das Model

Das Model

Tom Wooderson

Beide Arme waren fast komplett tätowiert und auch die Schulterpartien zierten Tribal und Maori Motive. Als ich bei ihr zwei Bier bestellte war ich fast etwas nervös, fühlte mich fast wie ein Teenager, der noch keinerlei Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht hatte. Sie sah so gut aus, dass ich mir sicher war, sie wäre arrogant, überheblich oder was auch immer. Aber als sie mir die zwei Falschen über den Tresen reichte tat sie das mit einem Lächeln, das mir in diesem Moment auch ehrlich erschien. Ich konnte nicht anders. Obwohl ich ja hier war um mit meinem besten Kumpel einen Männerabend zu verbringen wanderte mein Blick immer wieder zu dieser äußerst interessanten und attraktiven Frau hinter der Theke. Trotzdem blieb das Wiedersehen mit meinem besten Freund und die intensiven Gespräche das Wichtigste des Abends. Und es wurde ein langer Abend, den wir fast komplett in dieser einen Kneipe verbrachten. Nicht zuletzt, weil ich keinerlei Ambitionen hatte, den Ort zu wechseln und damit meine “gute Aussicht” aufzugeben. Doch auch der schönste Abend ging dann irgendwann zu Ende und auch das gesamte Wochenende war dann viel zu schnell vorbei. Am Sonntagabend dachte ich nochmal über das jetzt schon fast vergangene Wochenende nach. Ich ließ unsere Gespräche revuepassieren. Doch dann blieb ich gedanklich an der Frau hinter der Theke hängen. Ganz deutlich sah ich sie vor mir und bekam sie nicht mehr aus meinem Kopf. Schließlich setzte ich mich vor meinen Computer. Ich wollte wissen, wer diese Frau war. Ich fragte mich, ob sie vielleicht die Besitzerin der Kneipe war. Meine Internetrecherche dauert nicht lange und ich wusste, dass sie nicht die Besitzerin war. Auf der Facebook Seite der Kneipe entdeckte ich dann aber irgendwann ein Foto von ihr und hier war auch ihr Name vermerkt: Rebecca Holstein. Natürlich recherchierte ich weiter und so fand ich heraus, dass sie als Model arbeitete. Also doch arrogant und überheblich war mein erster Gedanke. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass eine so attraktive Frau, die mit ihrem Aussehen auch noch ihr Geld verdiente, etwas anders war, als überheblich und arrogant. Außerdem fand ich auch einige sehr hübsche Fotos von ihr, die ich mir nicht nur an diesem Abend mehrfach ansah, sondern auch an den darauffolgenden Tagen immer wieder aufrief. Natürlich hatte ich auch mit dem Gedanken gespielt mich abends mal auf den Weg in diese Kneipe zu machen. Aber was hätte ich dann getan? Ich war mir sicher, dass ich mich nicht wirklich getraut hätte sie anzusprechen. Und selbst wenn, bei einer Frau, die ihr Geld zumindest teilweise als Model verdiente hatte ich eh keine Chance. Doch das Schicksal meinte es gut mit mir und ich sollte sie bei anderer Gelegenheit wiedersehen.

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