Es war Frühling, tollstes Wetter und ich war mit meinem Cabrio unterwegs. Nicht weil ich irgendwo hinmusste, sondern einfach nur, weil ich mir die warme Frühlingsluft um die Nase wehen lassen wollte. So war ich aus der Stadt herausgefahren und nun auf einer wenig befahrenen, recht einsamen Landstraße durch ein Waldgebiet unterwegs. Schon seit einigen Minuten war mir kein einziges Auto mehr entgegengekommen. Nach einer schön zu fahrenden Doppelkurve folgte eine langgezogene Gerade und gerade als ich wieder richtig beschleunigen wollte sah ich am rechten Straßenrand jemanden stehen und winken. Ich brauchte nur Sekundenbruchteile um zu erkennen wer es war. Es war ganz eindeutig Rebecca Holstein die da bekleidet mit einem schwarzen einteiligen Motorradkombi neben einer fetten Maschine am Straßenrand stand. Natürlich hielt ich sofort ohne zu zögern an. Schon stand sie freundlich lächelnd neben meinem Wagen.
“Hey. Danke, dass du angehalten hast”, sagte sie und zögerte kurz, sah mich intensiv an. Dann nickte sie langsam.
“Ich kenne dich. Du warst vor kurzem mal zu Gast in der Kneipe”.
Ich konnte es kaum glauben. Sie hatte mich tatsächlich wiedererkannt. Es stellte sich heraus, dass sie eine Panne mit ihrem Motorrad hatte. Natürlich bot ich ihr sofort an ihr zu helfen. Nur Augenblicke später saß sie bereits auf meinem Beifahrersitz. Sie bat mich, sie nach Hause zu fahren. Ein Kumpel würde ihr sicherlich später mit ihrer liegengebliebenen Maschine helfen. Wir unterhielten uns ganz locker und unverkrampft während der Autofahrt und es war fast so, als würden wir uns bereits seit einiger Zeit kennen. Sie war ganz anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Weder wirkte sie eingebildet noch arrogant. Hätte ich nicht auf den Verkehr achten müssen, ich hätte sie wahrscheinlich ohne Unterbrechung angestarrt.
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