Die Zeit danach verbrachte er neben einer gleichmütig zufriedenen Sexgöttin, die ein weitergehendes Interesse an ihm nicht erkennen ließ, zu Trübsinn hatte er nach diesem Feuerwerk aber keinen Anlaß. Er wusste einfach, dass es Zeit wurde für ihn, zu gehen.
Sehen wir uns wieder? fragte er so ruhig es ging. Bestimmt. Ihre Antwort bedeutete nun wirklich alles und gar nichts.
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Doch sie war durchaus bereit zu neuen Taten, auch wenn nichts in den folgenden Begegnungen auf eine Vertiefung von Gefühlen abseits körperlicher Wollust schließen ließ. Doch sie erregte ihn so ausschließlich, dass ein Zwiespalt nicht mehr existierte, sobald er sie sah. Er wollte sie haben und er war ihr verfallen.
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Und sie zelebrierte jede weitere Nacht in neuer sorgfältig inszenierter Phantasie. Was üblicherweise die Ausnahme ist, bei ihr war es die Regel.
Jede Begegnung mündete in Ekstase.
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Über die Wirkungsweise dieser weit verbreiteten und dennoch von vielen kopfschüttelnd wahrgenommenen Vorlieben bei Textil und Schuhwerk hatte er seine eigene Theorie. Die Verhaltenslehre beobachtet in verschiedensten Beziehungssystemen von Lebewesen das Phänomen des überoptimalen Reizes. So gibt es beispielsweise im Wechselspiel auslösender Reize zwischen fütternden Eltern und hungrigen Küken solche Zeichen, die denen der Natur kaum noch ähneln, deren Zweck aber erheblich intensiver erfüllen als die naturgegebenen Signale, eben die überoptimalen Reize. Ist die Unterstreichung der weiblichen Figur, die Hinführung zur Scham, die Betonung und Variation des behaartes Dreieck durch Straps, Korsett, Strümpfe, die Streckung und Spannung von Muskulatur und Haltung durch unnatürliches Schuhwerk irgend etwas anderes?
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