Deshalb spürte sie, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen war. Marias traurige Augen gaben den letzten Impuls. Verena musste ihrer mütterlichen Pflicht nachkommen. Diese Entgleisung durfte sie ihrer Tochter nicht einfach durchgehen lassen. Vielleicht würde es Maria weiterhelfen, wenn sie die Konsequenz ihres Trotzes auf der eigenen Kehrseite spürte. Dieses Gefühl gab ihr die nötige Sicherheit. Maria glaubte schon, dass die Mami auf eine Abreibung verzichtete. Sie sah recht unsicher aus, als sie nun vom Gegenteil erfuhr. Sofort setzten sich ihre Bäckchen in Bewegung, witschten aufgeregt über die Sitzauflage. Maria rieb sich das Näschen, wie immer, wenn sie sich angespannt fühlte. Verena lächelte sie an. Sie spürte eine tiefe Zufriedenheit in sich, die ihr lange gefehlt hatte.
„Da stimmt tatsächlich, Maria! Du hast dich wie ein bockiges Kind benommen. Ich hab dir wohl viel zu viel durchgehen lassen, all die Jahre hindurch. Anscheinend brauchst du nicht nur eine liebevolle Hand, sondern manchmal auch eine etwas strengere. Das siehst du ja wenigstens ein. Wir haben wirklich lange genug geredet, ohne dass sich etwas geändert hat. Deshalb gibt’s jetzt den Popo voll! “
Verena legte ihren Arm um Maria, drückte mit der Handfläche gegen ihren Rücken. Maria staunte, wie stark ihre Mama war. Das Mädchen plumpste bäuchlings über Verenas Schoß. Ria zitterte, da sie die mütterliche Hand an einem ungewohnten Ort spürte. Verena kam schnell zur Sache, indem sie Marias Kleid hochschlug. Dem Mädchen wurde mulmig, als die Mama ihr Höschen aufdeckte.
„Du wirst Schmerzen haben, wenn wir fertig sind, Maria! Glaub ja nicht, dass ich Witze mache…“
Ria erlebte eine gänzlich neue Seite ihrer sonst so nachgiebigen Mutter. Schon dass sie zu ihr Maria sagte, wirkte beunruhigend! Ria winselte, wollte sich lieber doch nicht verhauen lassen. Verena unterband diesen zaghaften Fluchtversuch mit einem kräftigen Klatscher.
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