Muschiharnisch

Nefret die Hetäre - Teil 7

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Peter Hu

„Aber ist das denn auch sicher? ...Lässt sich das Schloss nicht auch mit einer Stricknadel knacken? ...Mein Schreiber ist nicht nur mit der Feder sehr geschickt“, ...gab Apard zu bedenken.

„Diese Frage haben sich die Reisigen natürlich auch gestellt. Die ganz Misstrauischen unter ihnen, ließen zusätzlich noch starke Ringe durch die Muschilippen der Angebeteten ziehen, die wie Ankerösen durch passende Schlitze im Blechpanzer geführt wurden. Mit winzigen Schlössern von feinster Goldschmiedekunst, wurden sie dann versiegelt. Du kannst dir ja vorstellen, dass jedes Gewerkel an solch empfindlicher Stelle, dadurch schier unmöglich wurde. Man konnte nicht mehr manipulieren, ohne das Kunstwerk zu beschädigen oder gar zu zerstören. Es sei denn, der Goldschmied selbst wäre der heimliche Liebhaber, und hätte sich, gegen jede Handwerkerehre, heimlich einen Nachschlüssel angefertigt.“
„Eine sehr humane Lösung also, aus der es kein heimliches Entrinnen gibt. Und lässt du das Kätzchen frei, ist es augenblicklich scharf. Ein frisch geschliffenes Römerschwert würde vor Neid erblassen. Das Aufschließen freilich, birgt für dich natürlich ein gewisses Risiko“, ...grinste der Hausmedicus...

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Auf diese Weise gelangte Nefret also zu ihren recht kleidsamen, und ziemlich wertvollen Muschiringen...

Apard ließ gleich am nächsten Tag den Schneider kommen. Der musste Nefret einen kleinen Slip anmessen, welcher sich perfekt in ihren Schritt formte. Ein winziges, ledernes Dreieck, welches genau ihr Pfläumchen bedeckte, aber auch an keiner Stelle scheuern durfte. Nefret musste es mehrere Tage tragen, um festzustellen, ob es auch wirklich genau passte, ohne Unbehagen zu bereiten.
Mit diesem geprüften Schnittmuster, schickte Apard seinen Diener in die Gasse der Goldschmiede. Freilich ohne ihm zu verraten, was der Zweck dieses Auftrages war.

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