Muschiharnisch

Nefret die Hetäre - Teil 7

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Peter Hu


Geschickte Handwerkerhände formten in der Folge eine exakte Nachbildung dieser Vorlage, prägten hier und da ein Muster ein, stemmten da und dort einen präzisen Durchbruch ins Goldblech und löteten allerlei wertvollen Zierrat auf das winzige Dreieckssegel. Eine kleine, kunstvolle Rosette trug Gewähr dafür, dass die Trägerin auch in Würde ihr Wasser abschlagen konnte. Diese Rosette wurde von zwei „Knopflöchern“ flankiert.
Für diese Knopflöcher ließ Apard auch sogleich die entsprechenden „Knöpfe“ anfertigen. Dabei handelte es sich freilich nicht wirklich um Knöpfe, sondern vielmehr um zwei kräftige, aber hübsch ornamentierte Ringe, welche zwei kleinere Ösen trugen, die genau durch die Schlitze des Panzers passten. Das Herzstück der Konstruktion aber, war der goldene Riegel. Er wurde der Länge nach durch beide Ösen geführt. An einer Seite saß eine dicke Kugel. Die Andere wurde mit einer ähnlichen Kugel verschlossen, in deren Innerem sich ein Rastmechanismus befand. Ser in eine Nut im Riegel einrasten konnte. Dieser Mechanismus konnte nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden. Sollte dieser Schlüssel einmal verloren gehen, blieben nur noch Feile oder Meißel, um das tückische Kunstwerk zu sprengen.
Apard war überwältigt von der meisterhaften Arbeit des Kunsthandwerkers. ...‚Ob es so etwas wohl auch für Knaben gab?‘ ...ging es ihm noch kurz durch den Kopf.
Darum geizte er auch nicht mit dem Trinkgeld, als er das Wunderwerk persönlich abholte. Apard war ein begeisterter Förderer der schönen Künste.

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Auch Nefret war anfangs von dem goldenen Geschmeide sehr begeistert. Erkannte sie doch nicht sogleich den Sinn der hübschen „Schoßverblendung“. Ihre Begeisterung schwand allerdings schnell, als Apard ihr die Funktion der Ankerringe und des Riegels erklärte.
‚Hatte er ihre kleine Verfehlung also doch noch nicht vergessen‘, ...ging es der Reumütigen sogleich durch den Kopf.

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