Die Mutter der neuen Freundin

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Die Mutter der neuen Freundin

Die Mutter der neuen Freundin

A. David

Es war zum Verrücktwerden. Warum mußte ich Idiot auch mit Ende Dreißig so tun, als wäre ich 15? Mußte beim Fahrradfahren mit Steffi natürlich Gas geben und in die Pedale treten. Mit knapp über 40 Sachen den Berg runter, als da so ein kleines, böses Steinchen liegt, gemein und scharfkantig. Der Vorderreifen rollt darüber, ich merke, wie er Luft verliert, ein Platten kündigt sich an. Ich versuche hart aber behutsam zu bremsen, komme fast zum Stehen, da fliege ich doch noch im letzten Moment über den Lenker. Da ist das Bike zwar nicht mehr so schnell, aber die Wucht des Aufpralls ist immer noch enorm. Und instinktiv versucht man sich aufzustützen.

Es tut sauweh, zuerst denke ich, das Handgelenk ist gebrochen, später stellt es sich als Stauchung heraus. Steffis braune Augen haben erst vorwurfsvoll geschaut (warum mußt du auch so schnell den Berg runterfahren?), dann angstvoll, als sie mein schmerzverzerrtes Gesicht sieht. Sie ruft einen Krankenwagen. Ich sitze auf dem Bürgersteig, ab und zu kommt ein Auto oder ein Fußgänger vorbei. Die meisten schauen nach Steffis schönen Beinen, die in den kurzen Jeanshosen sehr gut zur Geltung kommen. Ihre Haut ist schon leicht gebräunt und das passt zu ihren blonden, lockigen Haaren. Mich beachten die wenigsten.

Wir waren seit ein paar Wochen zusammen. Ich, der Ingenieur für Bauwesen, sie die Ernährungsberaterin. Mit ihrer Figur war sie wirklich ein Aushängeschild für ihren Berufsstand. Mit Sport hatte ich es ja eher nicht so. Aber jetzt überredete sie mich, das Fahrrad aus der Garage zu holen und eine Runde zu drehen. Sie wohnte in der Nachbarstadt und war bereits mit dem Fahrrad zu mir gekommen. Wir hatten getrennte Wohnungen und dass sollte auch noch eine Weile so bleiben. Irgendwann kam der Krankenwagen, das Handgelenk wurde provisorisch behandelt, dann ging es in nächstgelegene Hospital. Nach dem Röntgen stellte sich heraus, dass es eine Stauchung war, schmerzhaft, aber zum Glück nichts gebrochen. Das Gelenk brauchte Ruhe. Gips wurde angerührt. Na toll.

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