Sie fand aber auch, dass Alina sich Zeit lassen sollte, ehe sie eine offiziell beglaubigte Partnerschaft einging. Sonja hatte jung geheiratet und sie grübelte oft, ob dieser Schritt nicht zu früh kam. Sonja verscheuchte diese Gedanken. Es war nun einmal, wie es war! Die jungen Leute brachten ihre Koffer in Alinas Jugendzimmer, um sich dann an Sonjas Kaffeetisch zu setzen. Sonja spürte, dass Alina Sorgen hatte. Sie kannte ihre Tochter zu gut, um nicht zu spüren, dass sie unglücklich war. Alina zog sich dann gerne in ein Schneckenhaus zurück, was zu tagelangen Grübeleien führte. Finn war besorgt deswegen. Er litt auch unter der unguten Gemengelage aus Krieg, vorheriger Pandemie und der daraus resultierenden Inflation. Finn wusste aber auch, dass es nichts brachte, deswegen zu verzweifeln. Sonja schien auch zu spüren, dass bei Alina etwas schieflief. Sie fragte ihre Tochter, ob sie Kummer habe. Sonja wusste, dass ihre Tochter schwindelte, als sie sagte, es sei alles in Ordnung. Sonja bohrte nach, da sie unbedingt herausfinden wollte, was ihre Tochter so sehr bedrückte. Alina druckste ein wenig herum, bis es dann aus ihr herausbrach.
„Die ganze Situation macht mich fertig, Mama! Der Krieg in der Ukraine und anderswo auf der Welt, dann dieses Scheiß Virus, das immer noch da ist. Es gibt nur noch schlechte Nachrichten und ich mache mir ernsthaft Sorgen, wie das alles weitergehen soll!“ Sonja streichelte die Hand ihrer Tochter. „Darunter leiden viele Menschen, Alina! Mich beschäftigt das auch sehr, aber wir müssen positiv nach vorne schauen!“ Noch während sie sprach, durchführ es Sonja wie ein Blitz. Sie fühlte deutlich, was Alina brauchte. Es war die besondere Nähe zwischen ihr und diesem großen Mädchen, das schluchzend auf der Couch saß. Sonja lächelte Finn an. „Ich glaube, dass ich mit Alina unter vier Augen sprechen mag. Du bist doch nicht böse, wenn ich dich bitte, etwas spazieren zu gehen?
Mütterliche Nähe
Manche Frauen mögen’s heiß - Kapitel 3
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