Mutters Freundin

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Kastor Aldebaran

Mir war es recht, sie konnte machen, was sie wollte. Also sah ich mir den Baum ein weiteres Mal an, um mir darüber im Klaren zu sein, wie ich vorgehen wollte. Ich konnte ihn nicht im Ganzen fällen, dafür war er zu lang. Profi war ich nicht, konnte nicht genau berechnen, wohin er fallen würde. Das Risiko, das er etwas kaputt machte, war groß. Daher wollte ich ihn in zwei Etappen fällen. Zuerst die Spitze kappen, danach den Rest. Dazu lief ich zum Schuppen zurück, schnappte mir eine Leiter und kam damit bewaffnet zurück. Diese lehnte ich an den Stamm und kletterte mit einer großen Säge zwischen die Äste, suchte nach dem besten Punkt, um das Werkzeug anzusetzen. Nachdem ich ihn gefunden hatte, sah ich mich um, suchte nach dem besten Platz, um die Spitze fallen zu lassen. Dabei blieb es nicht aus, dass ich zu Crista herübersah, entdeckte, dass sie genau verfolgte, was ich tat. Ihr Kopf war angehoben, zeigte in meine Richtung, beobachtete mich, während sie die Tasse an ihre Lippen hob und einen Schluck nahm. Es schien sie nicht zu stören, dass ich es mitbekommen hatte, drehte ihren Kopf nicht weg, als ich sie kurz ansah. Stattdessen hob sie ihr übergeschlagenes Bein und wechselte es im Zeitlupentempo mit dem anderen.

Dabei wurde mir sekundenschnell warm, als ich kurz entdecken konnte, dass sie unter dem Bademantel nicht viel trug. Wobei das übertrieben war, soweit ich erkennen konnte, war dort nichts als nacktes Fleisch und ein schmaler Streifen Vegetation.

Schnell und verwirrt drehte ich meinen Kopf weg, versuchte mich auf den Baum zu konzentrieren. Dabei war ich froh, dass ich fast mit dem Rücken zu ihr stand. Somit konnte sie nicht sehen, was sich in meinem Schritt tat. Eine Beule war klar sichtbar, zeigte an, dass mich diese kurze Show in Erregung versetzt hatte. Ich war jung, Tante Crista eine attraktive Frau, auch wenn sie mindestens zwanzig Jahre älter war als ich. Nie hatte ich sie ungeschminkt gesehen, wobei sie es dezent auftrug. Ihre Lippen waren die Einzigen, die sie gerne betonte. Sie schimmerten in einem Rot, dass ich von keiner anderen Frau kannte. Heller als sonst, beinah orange, wie eine Signalfarbe. Ein Rettungsring wäre neben ihnen verblasst.

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Gedichte auf den Leib geschrieben