Mutters Freundin

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Kastor Aldebaran

Sofort konzentrierte ich mich wieder auf den Baum, setzte die Säge an und war darüber überrascht, wie gut sie sich durch das Holz fraß. Sie war neu gewesen, das hatte ich sofort gesehen, gut eingepackt gewesen, daher nicht rostig. Eine dünne Schicht Fett oder Öl auf dem Sägeblatt hatte dafür gesorgt.

Keine fünf Minuten später fiel die Spitze und genau dorthin, wohin ich sie haben wollte. Ich wundete mich selber darüber, sah ihr beim Fallen nach und stieg von der Leiter, um mir den Rest anzusehen.
Dieser wurde sogar leichter, weil sich hier unten keine störenden Äste befanden. Dafür war der Stamm dicker. Gerade als ich die Säge ansetzte, hörte ich Tante Crista hinter mir.
„Sag mal, bis du gar nicht durstig? Es ist warm und wer arbeitet, muss gut versorgt sein. Ich möchte nicht, dass du umkippst. Ist besser, wenn du was trinkst!“, rief sie zu mir herüber und ich drehte mich zu ihr herum.

Für die wenigen Minuten und die geringe Anstrengung bis jetzt, war es eigentlich nicht nötig, eine Pause einzulegen, doch als ich sah, wie Crista das Glas einschenkte, es mir entgegen hielt, machte ich davon gebrauch.

Wenige Schritte und ich war bei ihr, nahm das Glas aus ihrer Hand und wollte gerade davon trinken, als sie mich dazu aufforderte, mich zu setzen.

„Eine Pause muss man in Ruhe genießen, oder hast du keine Zeit?“
Um ehrlich zu sein, hatte ich bis zum Abend nichts mehr vor, allerdings konnte ich meine Zeit auch anders nutzen, als sie hier im Garten zu verbringen. Natürlich sagte ich ihr das nicht, setzte mich auf die andere Liege und nahm von dem gut gekühlten Wasser.

„Oder möchtest du was anderes? Cola, Brause, oder ein Bier?“, fragte Crista mich und ich schüttelte mit meinem Kopf.

„Bier am Morgen ist nicht mein Ding!“, gab ich zu verstehen und Crista lachte.
„Natürlich nicht, wo war ich nur mit meinen Gedanken. Wie geht es deiner Mutter?“, wechselte sie sofort das Thema und ich bestätigte ihr, dass es meiner Mom gut ging.

„Alles bestens!“, erwiderte ich kurz angebunden, wollte weitermachen, um fertig zu werden. Das Aufräumen würde länger dauern als das Fällen selber. Der Baum musste danach klein gemacht werden, zersägt, die Äste mussten in Abfallbehältern entsorgt werden. Alles das braucht viel Zeit.

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