Doch ihre Besitzerin ließ sich nichts anmerken. Unaufgeregt verscheuchte sie eine lästige Fliege, und vertiefte sich scheinbar gelangweilt wieder in ihre Lektüre…
„So ein Biest“, zischte der ausgehungerte Mark durch die Zähne. Nun, eigentlich stand er ja auf kleine Titten; …aber wegschauen konnte er trotzdem nicht. Jene, mit jeder Bewegung wogender nachschaukelnde Naturfülle war aber auch wirklich perfekt gewachsen. Natürlich beflügelte sie seine philosophischen Phantasien.
…„Autsch“, fluchte er, als er sich dann auch noch bei einem unüberlegten Schritt an einer enorm stachligen Brombeerranke riss…
…“Haben sie sich verletzt?“ …zwitscherte Myriell scheinheilig. „Kommen sie doch mal her. Ich werde bald Medizin studieren, und möchte mir das einmal anschauen“…
Ein angenehmes Prickeln durchrann den jungen Aushilfsgärtner, als er neben ihrer Liege niederkniete. Sachkundig befühlte sie mit warmen Fingern seinen Unterarm. Er blutete aus zahlreichen, aber winzigen, ungefährlichen Wunden. Doch die abgebrochenen Stacheln juckten sehr unangenehm.
„Da brauchen wir eine Pinzette, und unbedingt was zum desinfizieren. Sie riechen aber auch wirklich sehr würzig. …Ein Vollbad täte vielleicht ganz gut“, …ermahnte die angehende Medizinerin streng. „Ich hol mal den Verbandskasten“… grazil sprang sie von der Liege, und eilte auch schon, barbusig wie sie war, mit wild läutenden Glocken, zum Haus.
„Geile Titten, …geiler Arsch“, schoss es dem Verwundeten durch den Kopf, als er der braungebrannten, langbeinigen Ersthelferin hinterher blickte. Jedes Zucken ihrer Schenkelmuskulatur jagte ihm ein kleines Feuerwerk in die Schädeldecke, und ließ auch die Rakete zwischen seinen Fortbewegungswerkzeugen in Abschussposition gleiten…
Dann fiel sein Blick auf das dünne Buch im Gras. Arztroman… „Die Landärztin von Zupferdingen… Prickelnde Kurzgeschichten“, …stand auf dem Einband.
Myriell und der Gärtner
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Myriell und der Gärtner
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