Ich verabschiedete mich daher auch von Simone und ihrer neuen Eroberung, nickte Bo und Henrik kurz zu und räumte mein Geschirr ab. Beim Verlassen der Mensa kam ich am Infoständer vorbei, wo neben Wohnungsanzeigen, Nebenjobs und Veranstaltungstipps auch Broschüren zu verschiedenen Themen lagen. Eine davon zeigte einen Sandstrand mit blauem Meer und warb für Urlaubsreisen mit Sprachbezug und Praktika im Ausland für Studierende. Ich steckte die Broschüre in meine Tasche, dann steuerte ich auf das Seminargebäude am anderen Ende des Campus zu.
Der Rest des Unitages zog sich, genau wie der Vormittag, Infos prasselten auf mich ein. Ich merkte, wie ich im Kopf öfter wegträumte und mich an den Sandstrand wünschte. Herrlich, jetzt in die Sonne, im Meer baden … Gegen 18 Uhr hatte ich es endlich geschafft, trottete zum Fahrradständer und fuhr erschöpft nach Hause in meine WG.
Nun saß ich endlich in der Küche, hatte mir die Broschüre aus meiner Tasche geholt und blätterte darin. Ein bisschen Ablenkung tat mir bestimmt gut.
Ich kam auf die Seite, wo das Titelbild wieder abgedruckt war. Es war eine Kampagne einer internationalen Organisation, die für Praktika und kulturellen Austausch warb. Ich las interessiert weiter: Für einen Monat sollte man ins Ausland, konkret nach Tunesien, dort im Tourismusbetrieb mit allem, was anfiel, mitarbeiten. An den Wochenenden gab es Exkursionen und Programm mit Einheimischen. Zur Vorbereitung musste man ein Seminar in Deutschland mitmachen, hinterher auch eins zur Auswertung. Das Beste aber war der Satz „die Teilnahme ist komplett kostenlos, da es sich um ein gefördertes Programm handelt. Wer Interesse hat, soll sich bei uns bewerben und ein Motivationsschreiben senden. Wir wählen dann bis zu fünf junge Leute aus, machen Gespräche und dann geht’s los.“
Nach der Uni
Das Werk - Teil 1
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