Nach Weihnachten

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Nach Weihnachten

Nach Weihnachten

Sven Solge

Als Lewin vor die Tür trat, verschlug ihm die kalte Luft etwas den Atem.
Er war froh, endlich aus dem warmen Zimmer seiner Eltern entkommen zu dürfen. Natürlich liebte er seine Eltern und es war auch immer schön, nur dass er immer noch der kleine Junge war, begriffen sie nicht.
Besonders seine Mutter überschüttete ihn mit kleinen Liebesbeweisen und ließ ihn immer wieder spüren, dass er sich zu wenig um seine Eltern kümmern würde.
Sein Vater hatte ihn schon zum Mittagessen abgeholt, damit er auch ein Glas Wein zum Essen trinken konnte. Zu seiner Wohnung war es gut eine halbe Stunde zu Fuß und er freute sich auf den Spaziergang. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, dass der Schnee schon so hoch lag.
Es hatte kurz nach dem Mittagessen angefangen zu schneien und war mit der Zeit immer dichter geworden, aber das hatten sie überhaupt nicht bemerkt. Erst nach der kleinen Bescherung, meinte seine Mutter plötzlich: „Ich denke du solltest heute Nacht hierbleiben, es liegen bestimmt schon zwanzig Zentimeter Schnee!“
Erschrocken schauten Lewin und sein Vater aus der Terrassentür und waren schockiert wie viel Schnee gefallen war.
„Lieb von dir Mutter, aber ich habe mir für die Feiertage vorgenommen, endlich meine Papiere zu sortieren und abzulegen. Seit meiner Trennung von Rosi ist so viel liegen geblieben, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, wo was liegt. Ich habe hohe Stiefel und eine warme Jacke, es wird schon gehen!“
Seine Mutter murrte etwas, ergab sich dann aber mit den führsorglichen Worten: „Sei bitte vorsichtig und wenn du Hilfe brauchst, ruf an.“ Dann fügte sie noch hinzu: „Such nicht nach der Liebe, sie findet dich von selbst!“
Seine Mutter hatte stets ihre Abneigung gegenüber Rosi gezeigt und mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg gehalten. Im Nachhinein hatte sie recht behalten, Mütter haben eben ein Gespür, was dem Kind gut tut.

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