Drei Tage hatte er jetzt ohne Evi gelebt. Ohne ihren Kaffee in der engen Schwabinger Zwei-Zimmer-Wohnung, den sie ihm vor Dienstantritt kochte. Ohne ihr penetrantes Küssen, mit dem sie ihn jeden Abend vorwurfsvoll in eine Nacht ohne sie entließ. –Andere Frauen haben ihre Männer nachts bei sich, war einer ihrer Sätze kurz vor dem Abschied. Schorschi, frisch angekleidet, spürte wie ein siegreicher Stierkämpfer ihre Feuchtigkeit an seiner Schwanzspitze, dankte Gott und seiner Chefin für den Job im Hotel und machte sich auf und davon.
Doch schon gegen ein Uhr fehlte Evi ihm, ihre klebrige Anhänglichkeit, die er von sich weisen konnte, ihr Leiden am anderen Ende des Telefons, ihr Jaulen und Sehnen und Jammern, dass er bloß keine Hotelgästin und keine Küchenfee, nicht seine Chefin und nicht die Putz-oder Klofrau mit seinen lüsternen Augen ansehen möge. War er morgens, wenn er um 7 Uhr an ihrer Wohnungstür klingelte, schon wieder hart, so tat er gut daran, dies mit seiner übergroßen Sehnsucht und Liebe zu Evi allein zu begründen. Dann warf sie ihm ihre blauen Augen wässrig entgegen, so feucht, dass er an das Loch zwischen ihren Beinen dachte. Entblößte er ihre Brust, starrten zwei Warzen ihn ängstlich an. Zog er ihren Slip herab, um sie hilflos zu machen, war sie ein Stück zittriger, klebriger Angst, das er mit seinem Sperma weiter zukleisterte.
Soviel er Evi um seines Schwanzes Willen verziehen hatte, das mit der Gitarre war zuviel. 1500 Mark war er im Begriff auszugeben für sich und seine große Musikerkarriere. Er probierte einen Verstärker in einem Musikfachgeschäft aus. Die Gitarre, rot und sanft geschwungen, war wie immer dabei. Da klingelte sein Handy. –Du, Evi, ich kann gerade nicht telefonieren. Er legte auf, schaltete das Telefon ab.
Sie wisse genau, wo er gewesen sei, warf sie ihm später vor. Er ging.
Sein Kleiner und seine Gitarre, sie kämen schon zurecht.
Nachtportier
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