Spricht aber ausgezeichnet Deutsch. Soll sehr tüchtig sein - und sehr gutaussehend, falls sie Wert darauf legen.“
„Was haben wir Patienten davon, ob eine Schwester gut aussieht?“
„Vielleicht hebt es ihre Laune ein wenig. Sie scheinen in letzter Zeit etwas gereizt zu sein.“
„Das könnte vielleicht auch am männlichen Pflegepersonal liegen.“
Bastian überhörte die Spitze großzügig, setzte Kevin die Kopfhörer auf und regulierte die Lautstärke. Zum Schluss kontrollierte er, ob der Alarmknopf in erreichbarer Nähe lag, dimmte die Beleuchtung herunter und verließ mit einem aufmunternden Grinsen das Zimmer.
Kevin fiel es schwer, sich auf die Musik zu konzentrieren. Mozarts Klaviersonaten - sonst ein Garant für Entspannung und Beruhigung - verfehlten heute ihre sedative Wirkung. Stattdessen quälten ihn Fragen. Wie es Sonja wohl ging? Ob sie in diesem Augenblick an ihn dachte? Oder bedeutete er ihr nichts mehr? Wäre ihre Beziehung nicht eingeschlafen, würde sie ihn sicher jeden Tag besuchen. So aber musste er damit rechnen, dass sie wahrscheinlich nicht einmal wusste, was ihm zugestoßen war und wo er sich befand. Möglicherweise wäre es ihr sogar gleichgültig.
Wehmütig dachte Kevin an die kurze, aber intensive Beziehung mit Sonja. Vor seinem geistigen Auge sah er sie in ihrem schwarzen Negligé auf ihn zukriechen, den rot geschminkten Mund halb geöffnet, die Zungenspitze aufreizend im Mundwinkel. Er erinnerte sich, wie sich ihre harten Brustwarzen anfühlten und wie sich ihr Schoß fordernd an ihn drängte. Mit fast schmerzhafter Intensität entsann er sich der lustvollen Stöße, die ihn immer tiefer in sie hineintrieben, bis er sich in ihr Innerstes verströmte. Kevin spürte, wie das Blut in seinen Lenden pochte. Längst drückte sein Ständer gegen die Bettdecke, ohne dass er sich um das arme Kerlchen kümmern konnte. Desillusioniert vermied er jede weitere erotische Fantasie und gab sich den klassischen Harmonien hin, die aus den Kopfhörern in sein frustriertes Bewusstsein drangen.
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