Als Chisato das dem Vulkanausbruch vorangehende Erdbeben mit ihren sensiblen Fingerspitzen erspürte und daraufhin ihren Griff verstärkte, war es um ihn geschehen.
Mit animalischer Gewalt brach sich sein viel zu lange zurückgehaltenes, maskulines Konzentrat Bahn. Gerade noch rechtzeitig hatte Chisato den kleinen Plastikbecher ergriffen, in welchem Kevin seine Tabletten bekam. Akrobatisch fing sie die druckvoll herausgeschleuderten Strahlen auf. Kevin seufzte erleichtert. Diese Frau hatte ihm der Himmel geschickt!
„Wie fühlst du dich?“, fragte sie leise und ließ sanft ihre Hand auf seinem besten Stück liegen, das sich langsam zu entspannen begann.
„Einfach nur gut.“, antwortete er matt. Sie zeigte ihm das in dem Medikamentenbecher aufgefangene Ejakulat.
„Es musste aber auch dringend etwas geschehen. Ich wasche sie jetzt, dann können sie schlafen. Sie werden heute Nacht sehr gut schlafen.“
Nun war sie wieder die Nachtschwester, die ihren Dienst wie gewöhnlich versah. Sie ging ans Waschbecken, befeuchtete einen Waschlappen und beseitigte die Spuren der wollüstigen Entladung. Sie zog ihm die Shorts an, deckte ihn zu und strich die Bettdecke glatt. Kevin deutete mit dem Kopf auf das Becherchen mit seinem Sperma.
„Und was passiert damit?“
„Das ist mangels Empfängerin für die Nachwelt leider verloren. Samenspenden werden im Haus nicht angenommen.“
Sie spülte das Gefäß aus und warf es in den Abfalleimer. Leise ging sie zur Tür.
„Schlafen sie gut, Kevin. Morgen Abend komme ich wieder.“
Er war wieder allein. Einen Moment glaubte er, alles nur geträumt zu haben. Doch die angenehme Schwere in seinen Lenden war real.
„Chisato.“ Er murmelte ihren Namen wie ein Gebet. „Chisato, oh Chisato…“
*
In Kevins Dasein als Klinikpatient war eine Wende eingetreten, die das Pflegepersonal und die Ärzte mit Erstaunen zur Kenntnis nahmen. Plötzlich nahm er den Krankenhausalltag, den er kurz zuvor noch als bedrückend empfunden hatte, mit ganz anderen Augen wahr.
Nachtschwester
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