...Orn und Sabin war im Augenblick überhaupt nicht nach träumen zumute. Im Gegenteil, sie wollten sich überhaupt nicht ausmalen, was ihnen bald bevor stehen würde. Die Soldaten hatten sie ins „Verhörzentrum“ der revolutionären Garden geschafft.
Das Geschützgrollen der nahen Orangafront war hier gut zu vernehmen. Es barg eine gewisse Hoffnung, denn die Regierungstruppen erlangten langsam wieder die Oberhand. Doch die Entscheidung konnte auch noch Wochen auf sich warten lassen. Bange Wochen, ...viel zu lange Wochen, die man dem „Befragungsteam“ der Revulutionsgarden ausgeliefert war. Und die waren entschlossen, die nackte Wahrheit aus ihren Gefangenen heraus zu kitzeln. Natürlich stand das „Auge“ im Mittelpunkt des Interesses.
Selbstverständlich hatte man sich eingangs recht zivilisiert gegeben; ...ganz freundlich nach dem Verbleib des wertvollen Steins gefragt.
Doch mit den feinen Spielregeln demokratischer Gepflogenheiten, kannte man sich in der eben erst ausgerufenen Republik Oranga natürlich noch nicht so gut aus.
Ein einfaches „Ich weiß nicht“, ...wollte man nicht so ohne weiteres akzeptieren.
Auch in solchen Angelegenheiten übliche Fragen, wie etwa: ...“Wann sehen wir unseren Anwalt?“
...Oder: „Ist unsere Diplomatische Vertretung schon informiert?“, ...wurden daher nur mit rüden Knuffen und Tritten beantwortet.
Richtig brenzlig jedoch wurde die Situation, als man auf die sympathische Frau Doktor Willhelm zu sprechen kam.
„Und wo ist der „Kafftanitische Deckhengst“ dieser „Kaltblütigen Stute“ abgeblieben?“ ...zischte der neugierige Verhörleiter bösartig.
Die Befragten hatten auch wahrheitsgetreu geantwortet. Denn schließlich wussten sie ja wirklich nicht, wo sich Ali gerade aufhielt. Auch hätten sie selbst gern gewusst, wo sich Franziska Willhelm gerade mit dem Stein versteckte. Aber die schlichte Wahrheit genügte dem verhörenden Hauptmann Rodriges Viktorio de Lagatt, nun einmal nicht.
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