Noch immer stand sie unter Karls Schutz; ...irgendwie.
Zwar lag der alte Ex-Legionär schon seit fast sechs Jahren unter der Erde. Aber er hatte sich zu Lebzeiten einen besonderen Ruf geschaffen. Auch unter den goldschürfenden Glücksrittern in Banana, gab es manchen Veteranen der Legion (In Banana hießen sie Clode und Gerome ...und teilten sich eine Flussschlamm-Waschmaschine). Seit die junge „Witwe“ auf der Beerdigung seine besten Kameraden kennen gelernt hatte, hatte sie weltweit ihre Beschützer. Auch wenn sie nackt an der Stange tanzte. Niemand würde es wagen…
Anabels Wecker ging stets zur Mittagszeit. Die schöne Brünette tanzte schließlich bis tief in die Nacht. Seit einiger Zeit spielte sie schon mit dem Gedanken weiter zu ziehen. Doch was der Radiosprecher gerade zu berichten hatte, ließ sie aufhorchen und diesen Gedanken einstweilen bei Seite schieben. Gedankenverloren spielte sie mit den dicken Stiften in ihren dunklen Brustwarzen. Im tropisch feuchten Klima juckten die Löcher ständig; ...was sich nicht ungeil anfühlte. Aber sie musste sie ständig sauber halten.
Auf besonderen Wunsch, tanzte sie manchmal für ausgesuchte Gäste auch ohne Stifte an der Stange. Auch die Durchsicht faszinierte halt manchen Zuschauer...
Der Wunsch gesehen zu werden, ...zu provozieren, ...zu erregen, hatte sich in all den Jahren nicht gelegt. Im Gegenteil. Anabel war Exhibitionistin durch und durch. Und dieser Radiobericht erinnerte sie auch an ihre zweite, ungewöhnliche Neigung. Eine Neigung, die erst Karl so richtig in ihr entfacht hatte. Auch wenn sie schon immer tief in ihr schlummerte.
Anabel fühlte sich sofort erinnert, an jenen höchst erotischen Roman, den sie einst daheim am Baggersee gelesen hatte. Die Geschichte jener schönen Maya-Prinzessin, die sich erregend tapfer für ihr Volk opferte, indem sie ihren makellosen Körper kasteite, um die Götter zu erfreuen; ...und den Regen zu rufen...
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