Nackt unter Freunden - IV

Nackt unter Fremden

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Nackt unter Freunden - IV

Nackt unter Freunden - IV

Eros Demenos

Was bisher geschah: Die Freundinnen Susanne und Nadine wollten eigentlich nur eine Kunstperformance in einem neu eröffneten Designer-Möbelhaus ansehen. Der Künstlerin Tascha aber waren Model und Fotograf abhanden gekommen und so hatte sie die beiden jungen Frauen gebeten, diese Rollen zu übernehmen.    

Die ungewohnte konzentrierte Arbeit mit der Kamera, das Licht der auf die Bühne gerichteten Scheinwerfer und das erregende  Bild unmittelbar vor ihren Augen hatten Susanne ganz schön ins Schwitzen gebracht. Wie stark, das bemerkte sie erst, als sie bei der Suche nach einer anderen Aufnahmeposition kurz an sich selbst herunterblickte. Der leichte Stoff ihres zarten Sommerkleides klebte  an ihrem Körper und war so feucht und durchscheinend geworden, dass die Zuschauer nun den Anblick von gleich drei mehr oder weniger nackten Schönheiten geboten bekamen.
Susanne lief knallrot an. Im nächsten Moment erleuchtete ein greller Blitz die Szenerie. Den untersetzten bärtigen Typ mit der riesigen Kamera hatte sie vorher gar nicht wahrgenommen. Was machte der hier? Auch die Künstlerin unterbrach ihre Arbeit und drehte sich überrascht herum. Da ergriff auch schon der Geschäftsführer des Designer-Shops die Initiative: „Ich freue mich, dass auch die lokalen Medien großes Interesse an unserer Kunstaktion zeigen und begrüße den Reporter des Abendkuriers und ein Team unseres Regionalfernsehens, die hoffentlich wohlwollend von unser heutigen Eröffnung berichten werden!“
Susanne schnappte nach Luft und sah in Nadines von Angst geweitete Augen. Tascha erkannte die Panik der beiden Mädchen sofort. Es war etwas anderes, sich vor einem ausgewählten Kunst-Publikum zu präsentieren, als am nächsten Tag die Titelseite der lokalen Boulevardzeitung zu zieren. Aber für sie als Künstlerin und das Möbelhaus wäre das natürlich ein gigantischer PR-Erfolg. Sie  nutzte den Augenblick, in dem alle Aufmerksamkeit auf das Fernsehteam gerichtet war und versuchte die Studentinnen zu beruhigen: „Macht Euch keine Sorgen, das sind seriöse Leute, die werden nur dezente Bilder zeigen. Es hilft nichts, abbrechen können wir jetzt nicht. Da müssen wir durch.“

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