Nackte Gaby

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Nackte Gaby

Nackte Gaby

Anita Isiris

Und Reto hatte sich auf Gaby kapriziert. Er stellte sie dar, mit hängenden Armen, von vorne, in Slip und BH. Wer mehr sehen wollte, musste ihm in der Pause eine Zigarette stiften. Dann ging es in der Folgelektion weiter. Gaby ohne BH, noch immer im Slip. Die Hitze, die Erwartung, die Neugier stieg. Bis dann, endlich, kurz vor der Mittagspause, ein Voll-Akt, die ahnungslose Gaby von allen Kleidern befreit, vorlag. Frontalansicht, mit gepflegter, teilrasierter Muschi und niedlichen Brüsten, und es gab keinen, der sie nicht hätte berühren wollen.

«The real thing» war dann am Nachmittag angesagt. Die Zalando-Fraktion war wieder mit sich beschäftigt, die Aufmerksamkeitsfraktion überwand die postprandiale Phase und widmete sich ganz Gabys Wort (angesagt war das transtheoretische Modell nach Prochaska). Und die Voyeursfraktion, ausschliesslich aus jungen Männern bestehend, war in froher Erwartung dessen, was Reto, der Zeichner, in der Mittagspause versprochen hatte. Die nackte Gaby in Aktion, auf einem Mann sitzend, ihm, mit durchgedrücktem Kreuz, die Sporen gebend. Gabys Riesenhintern. Die Perspektive so gewählt, dass sich Gaby an den Schultern des unter ihr liegenden Lovers aufstützte und ihr Becken kreisen liess – die perfekte Ficktechnik auslebend. Ein anerkennendes Raunen ging durch die Voyeursfraktion, was natürlich Gabys Neugierde auf sich zog. «Was habt Ihr da?» Die Frage, die der gesamten Fraktion das Blut in den Adern gefrieren liess. «Oooch… nichts», antwortete der sichtlich nervöse Reto. Er wusste, was ein Schulausschluss bedeutete. Und im #metoo Zeitalter brauchte das nicht mehr viel.

«Lass mal sehen!». Miriam, die blonde Viper in der Mittelreihe, beugte sich nach vorn und entriss dem schreckgelähmten Timo das Gemälde, das zwar obszön war, Gaby aber sehr vorteilhaft darstellte. «Aaaah…» entfuhr es der Aufmerksamkeitsfraktion. Auch die Zalandos erwachten aus ihrem internetdröseligen Tiefschlaf und wollten einen Blick auf Retos «chef-d’oeuvre» riskieren. «Aaaah…». Auch die Zalando-Fraktion war verzückt.

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