Herrn Hirters feuchte Nadine-Träume häuften sich, und irgend einmal musste er sich eingestehen, dass sie den grössten Teil seiner Gedanken besetzten. Herr Hirter hatte sich verliebt. Dann tat sein Herz einen Sprung. Es war Freitagabend, und die meisten Freitagabendmenschen sind ganz zufrieden mit sich, begeben sich entspannt nach Hause und zelebrieren dann das Wochenende. Darum wählte Herr Hirter bewusst einen Freitagabend aus, an dem er Nadine spontan fragte, ob sie schon etwas los hätte. Er würde sich gerne einmal vertiefter über seine Enkelin unterhalten, so die Ausrede, und er lade Nadine zum Abendessen in die Osteria del Ponte ein, über der sich seine Wohnung befand. Nadine wusste nur wenig über das Leben des sympathischen Witwers, und in der ersten Überraschung sagte sie zu. Sie hatte nichts los und empfand eine Pizza mit dem ältern, aber sehr attraktiven Herrn als willkommene Abwechslung. Nadine hatte sich schon immer zu älteren Männern hingezogen gefühlt, und das hatte in der Schule angefangen. Während ihre Schulkolleginnen mit Gleichaltrigen rummachten, hatte Nadine sich in Lehrer verliebt, der Reihe nach, zuerst in den Deutsch- dann in den Geschichts- und am Schluss in den Sportlehrer. Körperliche Nähe hatte es natürlich nicht gegeben, ausser mit dem Sportlehrer, der ab und zu mit den Schülerinnen duschte, wie das bis heute in einigen Bildungsinstitutionen Gang und Gäbe ist. Sport ist schliesslich Sport, und ein Körper ist ein Körper, ob jetzt da noch ein Schniedelwutz dran hängt oder nicht.
Nadine und Sebastian Hirter trafen sich zwei Stunden später direkt in der Pizzeria, wo Herr Hirter einen Tisch reserviert hatte. Sofort wurde sein Mund trocken. Nadine hatte sich zurecht gemacht. Er kannte sie ja eigentlich nur im Kita-T-Shirt, mit Ausnahme dieses Sekundenblicks auf ihren blauen BH, der ihm vergönnt gewesen war. Jetzt aber hatte sich Nadine sorgfältig frisiert und in ihr langes, dunkelbraunes Haar einen feinen Zopf geflochten.
Nadines Pelzchen
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Nadines Pelzchen
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Wow
schreibt grauhaariger
Senf-Pfannkuchen
schreibt HansG