Nanna und Sanna

32 9-15 Minuten 0 Kommentare
Nanna und Sanna

Nanna und Sanna

Anita Isiris

So erging es auch Keld. Keld lebte in unmittelbarer Nachbarschaft von Florissas Familie. Seinen Namen trug er, weil das Dorf in North Yorkshire, in dem er gezeugt worden war, genau so hiess. Keld.

Oft unterhielt er sich mit ihr über die Tujahecke hinweg, etwa zu Themen wie Frühlingsgemüse, Schnittlauch, Wiesenschaumkraut, Petersilie und Unkraut. Was aber Keld am allerliebsten tat: Durch ein Loch in der Hecke Florissa beim Jäten beobachten. Florissa beim Bücken zuschauen. Beobachten, wie dabei ihre Brüste fast aus dem T-Shirt fielen. Und dazu ein wenig an sich herummachen. Florissa war vollkommen arglos. Das erregte Keld umso stärker.

Wenn sich doch nur ihre beiden vollbusigen Töchter fürs Jäten hätten erwärmen können! Man stelle sich das vor! Sechs grösstenteils entblösste Brüste! Mitten im Garten! Zwischen keimenden Sonnenblumen, Clematis, Brombeerstauden! Atmende Frauen! Atmende, frisch gewaschene, Seifenduft verströmende Frauen, mit braunem, glänzendem Lockenhaar, den Oberkörper in frühlingshafte Shirts gezwängt! Und, ja, drei pralle, freche Hinterteile. Mama Florissa, Nanna und Sanna! Sannas Sahnearsch! Nannas Nunus. Florissas Pussy!

Keld war kleinwüchsig. Das verschaffte ihm gewisse Vorteile beim Beobachten von Frauen. Er musste sich nicht mühsam hinkauern und hinter der Hecke unnatürliche und somit auffällige Stellungen einnehmen. Es reichte, wenn er sich einfach mal da hin stellte und so tat, als würde er mit der Heckenschere ein wenig rumhantieren.

Sein Kopf explodierte beinahe in Vorfreude auf den Sommer. Im Vorjahr war es nämlich ein Mal, ein einziges Mal, vorgekommen, dass Sanna (oder war es Nanna?) sich oben ohne an die Sonne gelegt hatte. Noch immer spürte Keld seine trockene Kehle. Er hatte seinen Riesenschwanz hervorgeholt und im Schutz seiner Hecke einfach mal losgewichst. Warum auch nicht? Keiner sah zu, keiner schöpfte Verdacht. Ohnehin würde es ihm kaum vergönnt sein, je mit einer Normalwüchsigen zu knuddeln, geschweige denn, sie zu vögeln. Ausser er bezahlte dafür.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 19229

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben