Während er sorgfältig Petersilie setzte, blickte er kurz auf. Da sah er sie. Florissa! Sie stöckelte den Gartenweg entlang und bewegte dazu ihren ausladenden Hintern. Eine einzige Botschaft durchdrang die Tujahecke, die die Gärten von Florissa und Keld trennte. „Komm her, Süsser“, vermeinte er zu verstehen. „Gib’s mir, und zwar kräftig. Ich brauche es. Jetzt. Schnell, intensiv. Einfach… abspritzen, tschüss und weg. Ist doch nichts dabei…“
Natürlich war Florissas Hintern keine Sprache vergönnt – keine verbale zumindest. Aber er bewegte sich, dieser Arsch, und er bewegte sich so verlockend, dass auch die paar Männer im Bus schon an sich hatten halten müssen. Die Köpfe hinter iPad, „die Zeit“ oder dem „Spiegel“ versteckt, konnte keiner anders, als ab und an einfach hinzuschauen. Florissa hatte direkt bei der Tür gestanden, die sich mit einem hydraulischen „pffff“ an jeder Station öffnete. Ihr Körper kämpfte bei jeder Kurve ums Gleichgewicht, und sie stemmte sich kraftvoll gegen die Haltestange. Was für Prachtsarschbacken!
Behände glitt nun Keld unter der Tujahecke hindurch. An einer Stelle war das Buschwerk ausgeschnitten. Es war dies sein „Beobachter-Loch“; seine „Voyeurs-Linse“. Er rappelte sich hoch und eilte über den feuchten Rasen. Noch wusste er nicht, womit er Florissa ansprechen sollte. Er wusste aber: Irgendetwas würde er sich einfallen lassen müssen.
„Florissa“, keuchte er. „Schönes Wetter, nicht? Hast Du für mich vielleicht ein bisschen Flüssigdünger für meine Pflanzen?“
Gut so, Keld, ganz unverdächtig, die Frage!
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