Oh, wie nervös ich bin! Marianne stellt mir eine schwierige Aufgabe, die mir alles abverlangt. Beim alleinigen Gedanken daran, zittere ich am ganzen Körper. Meine Freundin neigt zu rigorosen Entscheidungen, wenn es um meine Erziehung geht. Erziehung klingt seltsam, das gebe ich gerne zu. Dieses Wort beschreibt aber am ehesten, was meine Freundin bezweckt. Sie findet, dass es mir an manchen Eigenschaften mangelt. Marianne nennt in diesem Zusammenhang Reife, Zurückhaltung und vor allem gutes Benehmen. Marianne stellt also fest, dass ich einen Denkzettel brauche, der nachhaltige Wirkung zeigen soll. Ich gestehe freimütig, dass ich frech wurde. Marianne und ich diskutierten über anfallende Pflichten in unserer gemeinsamen Wohnung. Marianne stellte die These auf, dass ich mich vor gewissen Tätigkeiten nur allzu gerne drücke. Ich wurde laut, als Marianne meine Faulheit ansprach, obwohl sie damit nicht falsch lag. Es stimmt, dass ich ungern koche und auch anderen haushälterischen Aufgaben nur widerwillig nachkomme. Ich beschimpfte also Marianne, indem ich sie eine engstirnige, alte Frau nannte. Marianne konterte, indem sie mich als verwöhntes Kind bezeichnete. Damit traf sie einen wunden Punkt. Ich warf aus Zorn einen Teller auf den gefliesten Küchenboden, wo er lautstark in Scherben zersprang. Nach meiner Entgleisung rechnete ich mit meiner üblichen Strafe, die normalerweise über Mariannes Schoß vollzogen wird. Meine Freundin sah mich aber nur nachdenklich an. „Ich weiß nicht mehr weiter, Nathalie! Was ist nur aus meinem süßen Mädchen geworden? Du benimmst dich zunehmend frech und anmaßend und mir scheint, dass du kaum noch auf mich hören willst. Ich weiß nicht mehr, wie ich dir beikommen soll und aus diesem Grund werde ich einen Freund um Hilfe bitten.
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