Jonas ging in Gedanken den Wanderweg noch einmal durch, er hatte mit Rücksicht auf die unerfahrene Kollegin eine leichtere Route ausgewählt. Der größte Teil der Strecke würde über ausgebaute Forstwege führen. Das sollte sie mit diesen Schuhen bewältigen können. Ob ihr City-Rucksäckchen allerdings genug Platz für Wasser, Proviant und eine Regenjacke bot, war eher zweifelhaft. Na ja, er hatte sicherheitshalber einige Reserven dabei.
Am Zielbahnhof angekommen packte er seine Wanderkarte aus, um mit den jungen Leuten den Weg zu besprechen. Er hatte bewusst einen weniger populären Gipfel ausgesucht, denn dieses Jahr waren so viele Leute in den Bergen unterwegs, dass man an manchen Tagen das Gefühl bekommen konnte, in der Fußgängerzone unterwegs zu sein. "Ach, die Karte brauchen wir gar nicht", meinte Peter gleich großspurig, "ich hab 'ne coole Wander-App auf dem Handy, da brauchen wir uns um nichts zu kümmern." Es war klar, der Bursche wollte bei Svenja Eindruck schinden. Warum auch nicht, damit hatte Jonas kein Problem. Ihn beschäftige eher die Frage, ob das Modepüppchen überhaupt durchhalten würde.
Die ersten Wegstunden vergingen soweit ohne Zwischenfälle. Der Anstieg war nicht besonders anstrengend, der Weg führte durch bewaldetes Gebiet, noch verbarg sich das Bergpanorama hinter dichten Baumbestand. An einer Abzweigung lotste Peter sie auf einen schmalen Saumpfad, das irritierte Jonas, denn er wäre dem Forstweg weiter gefolgt, aber Peter bestand auf der Zuverlässigkeit seiner App und der ältere Mann sah keinen Grund zu Hahnenkämpfen.
Svenja war zwischenzeitlich still geworden. Sie begann zu verstehen, was Jonas mit seinem skeptischen Blick auf ihre Stretchhose gemeint hatte. Es stimmte, die Hose war elastisch und saß wie angegossen. Leider auch im Schritt. Und dort wurde die Naht langsam unangenehm, sie scheuerte, als wollte sie sich mit jedem Schritt bergauf tiefer zwischen ihre Schamlippen eingraben.
Feurige Pflanze
schreibt Thunders