Ja, die Wohnung sei möbliert, inklusive Kücheneinrichtung, ja doch, die Kaltmiete verstehe sich mit der Möblierung. Ob noch alles so sei, wie es war, als die beiden Damen, der Angestellte sagte tatsächlich Damen und hatte nicht einmal einen süffisanten Ton, ausgezogen seien. Ob er die Wohnung den kenne? Ja, es sei noch so, die Hausverwaltung habe noch keine Zeit gehabt, sich um die Wohnung zu kümmern. Die Miete war moderat, ja geradezu billig, genau richtig für ihn, der in den nächsten Monaten mit Arbeitslosengeld und dann vielleicht über lange Zeit mit Harz IV auskommen musste. Er unterschrieb den Mietvertrag zunächst für ein Jahr und wenn er die Kaution von zwei Monatsmieten bringen würde, bitte nur in bar, wir haben da leider so unsere Erfahrungen, würde er den Schlüssel erhalten und könne gleich einziehen und wenn er wolle, könne man ihn auch gleich bei der Stadtverwaltung anmelden, hier sei jedenfalls das Formblatt.
Als er seiner Frau sagte, dass er am nächsten Tag ausziehen würde, war sie doch etwas kleinlaut. So schnell? So ernst habe sie es doch gar nicht gemeint und sie sollten noch einmal darüber sprechen. Er war fassungslos über soviel weibliche Logik. Aber nachdem sie zum ersten Mal seit langem wieder vernünftig miteinander geredet hatten, ohne dass all die Emotionen aufkochten und all die Beschuldigungen wieder und wieder präsentiert wurden, kamen sie doch zu dem Schluss, dass es das Beste sei, wenn er erst einmal in diese Wohnung ziehen würde, die er ja ohnehin schon gemietet hatte. Dann könnten sie in Ruhe abwarten und sehen, wie es weiter ginge, in ihrer Beziehung und auch ganz allgemein und vielleicht würden sie ja doch wieder zusammenkommen. Seine Frau war plötzlich wie umgewandelt, fast schon freundlich und konziliant. Er solle das mitnehmen, was er wirklich brauche, den Rest seiner Sachen könne er hier lassen und er könne jederzeit kommen und sich holen, was ihm gehöre.
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