Lea und Susi fanden das Ergebnis auch zufriedenstellend, als ich ihnen jedoch erzählte, was mein Ex-Chef ungewollt eingestanden hatte, waren sie mit Gina restlos fertig. Lea brabbelte noch eine halbe Stunde später, wüste Beschimpfungen vor sich hin und Susi stieß mit angewidertem Gesichtsausdruck aus:
„Jetzt ist sie total abgerutscht. Tiefer kann sie nicht sinken.“
Mich wühlte das auch noch einmal richtig auf und erst am Sonntag konnte ich den Frauen die gewünschte Antwort geben.
Wir verlebten einen schönen zweiten Advent. Susi hatte uns bekocht, während ich mit Lea das Zimmer für Nora kindgerecht einrichtete. Nachmittags genossen wir dann den ersten Schnee des Jahres bei einem ausgedehnten Spaziergang. Lea hatte ihre Tochter ins Bett gebracht, das Babyfon schwieg und wir saßen beim Schein der brennenden Adventskerzen beisammen.
Ich goss uns Dreien Wein ein, erhob das Glas und sagte:
„Auf unsere gemeinsame Zukunft.“
Mitten in der Bewegung hielten die Frauen inne und fragten fast gleichzeitig:
„Soll das heißen, du sagt zu?“
„Ja, ich werde versuchen euch ein guter Mann zu sein, auch wenn ich immer noch ein bisschen Angst vor der Aufgabe habe.“
„Depp“, meinte Lea und Susi stellte das Glas ab, um mir um den Hals zu fallen.
Lea löste sie schließlich ab, küsste mich und stellte nochmals fest:
„Mit deiner Furcht vor der eigenen Courage, bringst du mich manchmal ganz schön auf die Palme.“
Sie griff auch wieder zum Wein und setzte hinzu:
„Aber du machst uns glücklich und ich bin mir sicher, dass wir eine gute Familie abgeben.“
„Apropos Familie“, fiel Susi ein, nachdem sie einen Schluck genommen hatte. „Ich möchte das offen leben. Kein Geheimnis daraus machen und hoffe, ihr zieht da mit.“
„Oje, das wird ein Schock für diese biedere Wohngegend“, meinte ich lachend, wollte es aber auch nicht anders.
schreibt gbblond