Neugier

3 5-9 Minuten 0 Kommentare
Neugier

Neugier

Anita Isiris

Mit nur einer schwarzen Unterhose bekleidet, stellte Philippe sich an den Herd und zauberte in Kürze ein Rührei mit Speck, dessen Duft sofort die Küche erfüllte und Piera zu Bewusstsein brachte, wie hungrig sie eigentlich war.

Sie überlegte ob sie sollte – nicht sollte – sollte – nicht sollte… und bestaunte diesen geilen, geilen Philippe-Hintern, der sich unter dem dünnen Stoff abzeichnete. Oh, und diese zarten Hüftknochen… sein jungenhafter Körper… sein konzentrierter Blick… bestimmt wollte er sie glücklich machen mit einem leckeren Imbiss, um sie hinterher zu vernaschen, am offenen Fenster oder so. Franzosen sind in dieser Hinsicht nicht so kompliziert, hatte sie mal in der Cosmopolitan gelesen. Dann gab eine Handlung die andere. Piera lehnte sich über den Tisch. Streckte die Hand aus. War mal wieder ganz die kesse, relaxte junge Frau. Machte ein spitzbübisches Gesicht. Zog am Elast und warf einen frechen Blick auf Philippes Knackpo.

„Le menu peut-attendre“, sagte er im selben Moment, schob den Inhalt der Bratpfanne auf einen Teller, drehte sich um, ging auf Piera zu und herzte sie. Pieras Wonnehintern war allen Nachbarn vertraut, alten Männern, die ihre Zeit am Fenster verbrachten. Mehrere von ihnen hatten gesehen, wie sie sich über den Tisch lehnte. „Geiler JLo-Po“, flüsterte einer. Vor ihm hing ein Jennifer-Lopez-Pin-Up an der Wand.

Piera war das alles egal. Sie hatten noch genau zehn Minuten Zeit – und gingen ohne Vorspiel aufeinander los. Philippe machte seine Sache gut; Piera bekam kaum genug davon, an seinem rasierten Schwengel herumzulutschen – nicht ohne ihm dazu liebevoll den Hoden zu massieren. Dann spürte sie ihn in sich, den Franzosen mit den Schlabberhosen.

Im Orgasmus klammerte er sich an sie, stöhnte so laut, dass wohl auch gleich die Nachbarn aufmerksam wurden. Und er spritzte in Piera ab.

„Verhütung? Wegen einem Mal? Scheissegal!“, waren ihre Gedanken und sie wartete gespannt auf ihren Zyklus.

Ein paar Tage später kehrte Philippe nach Paris zurück.

Mit wie vielen Männern Piera schon geschlafen hatte, wusste sie nicht mehr so genau. Es spielte eigentlich auch keine Rolle. Sie war unglaublich kess, unglaublich relaxed, was Männerbekanntschaften anging. Piera konnte sich das leisten – bei ihrem Aussehen! Sie liebte es, sich zu schminken, insbesondere die Augenpartie. Immer standen Cajal-Stifte und Wimperntusche auf ihrem Spiegelschrank rum, einem Schrank, der schräg in der Halterung hing – wie viel anderes in ihrer Altbau-Wohnung in Bern-Breitenrain.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 9717

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben