So kam es dann, dass er begann endlos lange Telefongespräche mit Sarah zu führen. Meist, wenn er alleine im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause war. Als er das erste Mal wieder ihre Stimme hörte hatte dies bei ihm eine Gänsehaut verursacht und es kamen unzählige Erinnerungen in ihm hoch. Es waren nur die guten Erinnerungen, aber er war sich durchaus bewusst, dass es auch viele schlechte Erinnerungen gab. Dies konnte aber nicht verhindern, dass er sich schließlich tatsächlich dazu entschied sich mit Sarah zu treffen. Bettina hatte er glaubhaft versichert, sich mal wieder mit Hannes, einem alten Schulkameraden, treffen zu wollen. Bettina zeigte, wie von ihm erwartet, keinerlei Misstrauen und fragte nicht einmal, wie denn plötzlich der Kontakt zu Hannes wieder zustande gekommen sei. Ihr Verhalten gab ihm zusätzlich das Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wo das alles hinführen sollte, dass wusste er allerdings nicht. Er freute sich ganz einfach auf das Wiedersehen mit Sarah. Und so verließ er bestens gelaunt, aber durchaus etwas nervös und angespannt sein Hotelzimmer, trat durch die Hotellobby nach draußen in die Schwüle eines bereits langandauernden Sommers. Sie hatten sich am Flussufer verabredet, welches direkt gegenüber seines Hotels lag. Hier waren sie bereits früher öfter spazieren gegangen und hatten die schöne Landschaft genossen. Treffpunkt war ein kleines Denkmal das einem der Bürgermeister aus längst vergangenen Zeiten gewidmet war. Obwohl er noch einige Minuten zu früh war sah er Sarah bereits von weitem locker ans Denkmal gelehnt stehen. Sein Herz schien deutlich schneller zu schlagen, als er sich näherte, ihr nach so langer Zeit zum ersten Mal wieder gegenüberstand und in ihre tiefgründig blauen Augen sah. Auch sie schien nervös zu sein als sie sich kurz umarmten und begrüßten.
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