Jetzt standen sie zu dritt im Aufzug und ganz langsam schloss sich die Tür mit einem leisen Surren. Es roch angenehm nach Vanille und aus den Lautsprechern dudelte irgendeine nichtssagende Melodie. Er betrachtete sich in der komplett verspiegelten Verkleidung der Kabine. Etwas müde, abgekämpft sah er aus, wie er selbst fand. Aber das war auch kein Wunder, nach allem, was er in den letzten Wochen durchgemacht hatte. Aber jetzt war er hier, irgendwie am Ende einer Reise angekommen, die aber auch wiederum irgendwie ein Anfang war. Ohne sich umzudrehen, betrachtete er die beiden Frauen im Spiegel. Wie sehr er sie begehrte. Er spürte seine Aufregung, die bereits begann, sich in Erregung zu verwandeln. Gleich war es so weit und eine seiner Phantasien würde sich in Realität verwandeln. Noch 12 Stockwerke dachte er, als er auf die Anzeige in der Aufzugskabine blickte. Noch vor wenigen Tage hätte er sich nicht erträumen lassen heute hier mit beiden Frauen in diesem Aufzug zu stehen.
Dem ersten Wiedersehen mit Sarah folgten einige weitere Treffen. Es war erschreckend, wie einfach es für ihn gewesen war sich mit ihr zu treffen. Bettina hatte das alles herzlich wenig interessiert. Mal schob er ein Treffen mit einem alten Schulfreund als Grund für seine Abwesenheit vor, mal waren berufliche Verpflichtungen der Vorwand. Was auch immer er sagte, es schien ihm immer so, als sei Bettina froh, dass sie ihn los war und sie ihre Ruhe hatte. Nicht nur einmal kam ihm der Gedanke, dass sie sich vielleicht auch mit jemand anderem traf. Aber irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen und letztendlich konnte es ihm ja auch egal sein, schließlich war er es, der genau das tat, sich mit einer anderen treffen. Die Stunden mit Sarah hatte er genossen. Sie hatten viel geredet, aber noch mehr gevögelt. Er hatte all das von ihr bekommen, was Bettina ihm nicht geben konnte oder nicht geben wollte.
Never There – Teil 3
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Never There – Teil 3
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