Unsere Runde hat sich vergrössert; wir sind jetzt vierundzwanzig Frauen. Der Platz um den Kamin wird allmählich eng. Zum Glück reichen die Zimtsterne für alle. Wie steht es mit Eurer Frisur „da unten“? Verwöhnt Ihr Euren Holger zum neuen Jahr mit einem frisch getrimmten Irokesenschnitt? Mit einem vertikalen, schmalen Haarstreifen, der knapp die Schamspalte bedeckt? Lasset Euch folgendes gesagt sein, Ihr Lieben: Die Mütter unserer Kultur – Germania, Helvetia, Pallas Athene, Hera, Penelope oder Nausikaa – ganz zu schweigen von Maria Grazia Cuccinotta, Ornella Muti, Mireille Mathieu, Nana Mouskouri oder Angela Merkel – trugen (oder tragen) da unten munter das Originaldreieck. Gott, so er uns denn erschaffen hat, war in erotischer Hinsicht ein Feinschmecker. Zudem sind Eure Männer analoge Wesen und kriegen vor einer nackten Schamspalte in digitaler Präzision eher Angst – auch wenn sie von einem schmalen Haarstreifen bedeckt ist. Meine Lieben, habt Ihr schon mal die Computer-Festplatte Eures Gatten nach Bildern abgesucht? PC starten, dann auf „Start“ – „Suchen“ gehen. Unter „Dateien und Ordner“ die Dateiendung *.jpg eingeben. Voilà. Lauter unrasierte Frauen sind möglicherweise zu sehen, verteilt auf verschiedenen Harddisks, mit hübsch zurechtgestutztem Schamaardreieck. Vielleicht ist da auch überhaupt nichts zurechtgestutzt. DARAN geilt Otti sich also auf. Und Du nimmst kleine juckende Pickel in Kauf, damit „da unten“ immer alles gut sichtbar ist? Pah!
Dreht Euch mal diskret um. Ein paar männliche Zaungäste sind rot angelaufen. Macht nix, meine Süssen, macht gar nix. Wir reden hier einfach mal Klartext. Nun kommen wir zu den tief sitzenden Jeans. Die sind gerade dabei, sich vom Modemarkt zu verabschieden – aber es gibt sie noch, die Tief-Sitz-Jeans-Trägerinnen. Wenn sie die Bahnhoftreppe hochgehen und man sich direkt hinter ihnen befindet, sieht man den Ansatz der Pospalte besonders gut – und gleich darüber der Saum des dick gefütterten Wintermäntelchens. Klar mag das Fantasien anregen dann und wann… aber mal ehrlich: Wird einer der Voyeure Euch ansprechen? Euch zu einer Tasse Kaffee einladen? Euch was Nettes sagen? Nö. „Geile Schlampe“, werden sie sich denken, „zum Glück ziehen meine Tochter, meine Ehefrau und meine drei Freundinnen sich korrekt an. Aber irgendwie verspüre ich Lust, die Kleine da auf der Bahnhoftreppe mal so richtig durchzuvögeln. Direkt. Ohne Umschweife. Da! Nimm! Und noch ein Stoss! Voilà. Und jetzt tschüss… ich geh nach Hause zu meinen Lieben und esse da Apfelkuchen mit Sahne, den meine Ute mir extra zubereitet hat.“
So ist das Leben.
Ich umarme Euch alle, werde auch 2007 augenzwinkernde Stories veröffentlichen und bin übrigens neu auch im virtuellen Spiel „Second Life“ zu treffen. Mein Name dort ist Anita Sparks. Für die unter Euch, die kein Englisch können: „Sparks“ sind etwas Neujährliches. Funken. Ich wünsche Euch, dass bei allen 2007 der Funken springt. Auch ohne Schwarz-Rot-Dessous, Arschgeweih, Irokesenschnitt und tief sitzende Jeans.
Eure Anita
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.