Nie Niemals Nicht

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Nie Niemals Nicht

Nie Niemals Nicht

Andreas

Sie war ja etwas älter als meine Mutter und bestimmt schon Mitte Vierzig. Ihre offene Art entsprach der eines jungen Menschen, ohne dass sie sich dabei anbiedern musste. Diese Herzlichkeit lag einfach in Eloises Wesen. Da blitzte aber auch ein gefährliches Funkeln in ihren grünlich schimmernden Augen. Mir kam es vor, als wollten sie mich vor allzu großer Opposition warnen. Ich vertrieb dieses ungute Gefühl, da es mir sehr unangenehm war. Zuhause begrüßten mich Audrey und Pete. Audrey sah ihrer Mama sehr ähnlich, war ein überaus hübscher Teenager geworden. Pete kam eher nach Onkel Albert, dem er auch figürlich nacheiferte. Beide waren nicht gerade schlank, wohingegen die Frauen kein Gramm zu viel auf die Waage brachten. Nach einem Begrüßungsimbiss mit heißem Tee nahmen mich Eloise und Albert auf die Seite. Audrey und Pete spülten das Geschirr ab, während mir Tante Eloise die Hausregeln erklärte. Ich hörte nicht so aufmerksam zu, wie es sich meine Verwandten gewünscht hatten. Das sah ich an den hochgezogenen Augenbrauen, die mir besonders bei meiner Tante auffielen. Ich riss mich zusammen, indem ich etwas Interesse heuchelte, als Tante loslegte:
„Du bist ja schon 18, Suse, und somit etwas älter als Pete und Audrey. Ich weiß von deiner Mutter, dass du nicht sehr streng erzogen wurdest. Wenn Anna dies so handhaben möchte, ist das natürlich ihre Angelegenheit. Meine jüngere Schwester mischt sich ja bei uns auch nicht in die Erziehung ein. Damit wären wir beim Thema, Suse! Solange du während deiner Ferien bei uns wohnst, musst du dich an unsere Regeln halten. Ich habe darüber mit Anna und deinem Vater gesprochen und sie sind damit einverstanden. Das heißt, dass wir dich wie Audrey und Pete behandeln. Ich will dir keine Angst machen, Suse! Benimm dich einfach wie ein liebes Mädchen und dann bekommen wir auch keinen Streit. Ich denke doch, dass wir das gemeinsam hinkriegen werden.

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