Nie Niemals Nicht

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Nie Niemals Nicht

Nie Niemals Nicht

Andreas

Es geschah in den frühen Achtzigerjahren, kurz nachdem ich 18 wurde. Meine Mutter hatte eine ältere Schwester, die nach dem Krieg einen Engländer geheiratet hatte. Nach Alberts Austritt aus der Armee zog Eloise mit ihm zusammen nach Manchester, wo ich nun meine großen Ferien verbringen sollte. Ich freute mich darauf, meine Tante und ihre Familie wiederzusehen. Onkel Albert war ein freundlicher Mann, der in einer Schule als Hausmeister arbeitete. Meine Cousine Audrey war auch 18 und mein Cousin Pete eineinhalb Jahre älter, also beinah im selben Alter wie ich. Ich mochte meine Verwandten sehr gerne, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Tante Eloise war eine energische Frau, die sehr zupackend wirkte. Sie verkörperte einen ganz anderen Typ Frau als meine Ma, die ja ihre kleine Schwester war. Vermutlich gab dieser Umstand den Ausschlag, dass mich meine Mutter vorwarnte, bevor ich mich auf die Flugreise nach Manchester aufmachte. Am Abend vor meiner Abreise nahm mich die Mama auf die Seite. Sie nahm mich in den Arm, erläuterte mir dabei:
„Suse, du wirst dich an ein anderes Familienleben gewöhnen müssen! Tante Eloise lebt nun schon sehr lange in England und sie hat bestimmte Vorstellungen, was häusliche Regeln betrifft. Halte dich daran, Liebes, dann kommt ihr bestimmt gut miteinander aus. Ach, Suse, ich vermisse dich jetzt schon!“ Ich sah, dass meine Mutter ein paar Tränen verdrückte und auch ich bekam feuchte Augen.
Über ihre mahnenden Worte machte ich mir keine großen Gedanken. Ich hatte Tante Eloise vor drei Jahren zuletzt gesehen, als sie uns besucht hatte. Die 45-jährige Frau war sehr lieb zu mir und ich schloss sie sofort in mein Herz. Ich bemerkte aber auch gleich, dass sie strenger als meine Eltern war.

Das sah ich am Umgang mit ihren Kindern, die sie oft zur Ordnung rief. Audrey und Pete parierten, wenn Eloise sie zur Ruhe mahnte. Ich fand das sehr beeindruckend.

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