Nina: Als ich Anita so gelassen dasitzen sah, mit geöffneten Schenkeln, kam mir ein Verdacht. Ich bin nicht dumm. Hatte sie diesen Prachtsmann herbestellt? Seine Ruhe, seine göttergleiche Ausstrahlung übertrug sich sogleich auf mich. Ich fühlte mich, wenn auch überrascht, in keiner Weise bedroht. Ich habe schon einiges erlebt mit Männern, und nicht alles war erfreulich. Sex in einem Lehrerzimmer. Sex in meinem eigenen Treppenhaus. Sex im Tresorraum einer Bank. Mir war nichts fremd, aber Männer wurden für mich irgendwann einmal immer zu viel, keuchende Bestien, auf mir liegend, mit offenem Mund, wie kopulierende Schildkröten. Ulysses war anders. Bestimmt. Und sollte Anita ihn herbestellt haben, war alles gut. Ihr vertraute ich mittlerweile grenzenlos. Innigkeit unter Frauen, durchbrochen von der – sicher bloss kurzzeitigen – Anwesenheit dieses von Meerwasser tropfenden Adonis.
Noch immer sagte er kein Wort und kam auf mich zu. Da waren seine sehnigen Unterarme. Seine kräftigen Schenkel. Und dort, wo diese Schenkel zusammenkamen, prangte eine Sensation. Ein Schwanz, bis zur Mitte seiner Oberschenkel reichend, im halberigierten Zustand, mit einer leichten Krümmung vorne an der Eichel. Diese Krümmung sollen die Göttinnen immer, kurz vor der Geburt, denjenigen Männern zufügen, die sie besonders ins Herz geschlossen haben und die sie für in Liebesingen besonders begabt halten. Es ist diese Krümmung, mit der sich die Scheidenöffnung besser bespielen lässt als mit jedem noch so raffinierten Dildo.
Anita: Nina war ganz offensichtlich hypnotisiert. Ich beschloss, die Dinge einfach mal angehen zu lassen und mich im Hintergrund zu halten. Die Welt um mich herum nahm ich in Zeitlupe wahr. Mein Bauch war noch immer warm und angeheizt von Ninas geschicktem Liebesspiel, die Sonne wärmte mein Haar, und alles war gut.
Fortsetzung gelungen!
schreibt michael_direkt