Die Nixe Tsche-Ba

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Die Nixe Tsche-Ba

Die Nixe Tsche-Ba

Peter Hu

Wir erreichten die Schiffe ohne Schwierigkeiten. Die meisten Raubgesellen vertrieben sich die Zeit bei Wein und Weibern. Man schien reichlich davon erbeutet zu haben. Oft drang ausgelassenes Gekreische an unser Ohr. Wir trafen nur auf einen überraschten Trunkenbold, der gerade an einer Palme sein Wasser abschlug. Doch bevor er auch nur die Luft zum Schreien holen konnte, traf ihn mein Knüppel. So gewann ich ein schönes, handliches Kurzschwert...
Weitere Wachen befanden sich auf den Galeeren selbst. Doch sie fühlten sich absolut sicher. Die Kerle vertrieben sich lieber die Zeit beim Würfelspiel, als auf den dunklen Hafen hinaus zu spähen.
Der kleine Segler war sogar völlig unbewacht. Versteckt im Schatten der Großen, glaubte man ihn vollkommen sicher. Unbehelligt gingen wir also über die schmale Planke an Bord, ...lösten das Tau, ...und stießen uns vorsichtig mit dem Schiffshaken von den Rümpfen der Galeeren ins Freie. Der Ebbstrohm tat sein übriges. Er sog uns geräuschlos aufs freie Meer hinaus.

Kalapos war ganz außer sich, vor Freude über diesen gelungenen Streich. Er hatte große Mühe, sein Freudentänzchen zu unterdrücken. Wir hatten die gefürchteten Räuber der Meere bestohlen. Als Kauffahrer mochte er sie nicht eben gern; ...hatte er doch durch Piraten manch guten Kameraden verloren.
„Schau mal unter Deck nach, ob sich da nicht ein Fässchen Wein findet“, meinte er fröhlich, als wir schon weit draußen waren.
„Ich denke, wir haben uns jetzt einen guten Schluck verdient. Weißt du eigentlich, wie lange ich nun schon keinen Wein mehr getrunken habe?“
Der unbekannte Seeräuber ließ es sich wirklich gut ergehen. Bei unserem Segler handelte es sich nicht nur um ein schnelles Schiff, sondern auch um ein äußerst luxuriöses. Die Vorratskammer war noch halb gefüllt. Sie beherbergte eine regelrechte Weinsammlung.
Einen verkorkten Krug unterm Arm, suchte ich nach Bechern.

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Gedichte auf den Leib geschrieben