Ich höre die CD, die Alain mir zum Abschied geschenkt hat, berausche mich am Klang der hohen, klaren Stimme von Aretha Chaplin. Versuche die kostbaren, weil kurzen Momente der Leidenschaft zwischen mir und Alain einzufangen, versuche mich zu erinnern. Die Oktaven bohren sich in meine Gehörgänge, dringen tief in meine Seele. Oh Alain, wie sehr vermisse ich deinen vertrauten, glatten Körper, deine liebevolle Umarmung, deine sanften Liebkosungen. Wenn sich die Stimme aus den Lautsprecherboxen zum hohen C hochschraubt ist es fast, als könne ich deine Zunge auf meiner Haut spüren.
Wir waren uns vor fünf Jahren zum ersten Mal begegnet. Alain galt als Schönling. Zweifelsohne war er ein attraktiver Mann, aber ich fand schon damals nicht, dass er überdurchschnittlich schön war. Er erschien auf gewisse Weise unnahbar. Ihn umwehte der Nimbus, ein umtriebiger Typ und Frauenheld zu sein. Nun, das glaubte ich seinem Auftritt nach zu urteilen gern. Stets seriös gekleidet mit Jackett und Krawatte kam er immer in großen Limousinen vorgefahren. Der Ring im Ohr bildete einen eigenartigen Kontrast hierzu (mit dem Goldkettchen um den Hals machte ich erst viel später Bekanntschaft...)
Wir hatten etwa zwei, drei mal im Jahr geschäftlich Kontakt. Darüber hinaus verschwendete ich keinen Gedanken an ihn. Später sahen wir uns öfter.
So kam es, dass ich die geschäftlichen Beziehungen zu Alain ausnutzte, um heftig mit ihm zu flirten. Ich sah in ihm eine Frauentrophäe, jemanden der leicht zu haben ist und an den man dennoch keine Verpflichtungen hat. Er erwiderte den Flirt. Schritt für Schritt tastete ich mich vor. Alain zog mit – ich ging den nächsten Schritt. Wir hatten uns bereits für einen der nächsten Abende zum Essen verabredet. Uns beiden war klar, worin die Nachspeise bestehen würde. Dann ergab sich unverhofft vorher eine Gelegenheit. Er rief mich an, weil wir dringend eine Finanztransaktion besprechen mussten. Wir hatten an diesem Tag im Büro auf den Geburtstag der Sekretärin angestoßen.
Ich ließ die angefangene Flasche Sekt wie zufällig stehen, die benutzten Gläser stellte ich beiseite. Kurze Zeit später klingelte es. Das Büropersonal hatte sich bereits auf den Heimweg gemacht. Er fing selbst an: „Und, trinken wir ein Gläschen?„ Ich holte neue Gläser. Schon während der geschäftlichen Besprechung drängte ich mich gefährlich in seinen Sicherheitsabstand. Unsere Knie berührten sich mehrmals. Schließlich war alles dienstliche besprochen. Wir unterhielten uns privat weiter. Als die Sektflasche leer war, meinte er: „Mist, ich hätte eigentlich eine Zweite mitbringen können.„ Darauf ich: „Ich hab noch eine. Aber die trinken wir in meiner Wohnung.„
Nach dem Knallen des Sektkorkens hielten wir uns nicht mehr lange mit Reden auf. Ich hatte Kerzen angezündet und in der Anlage lief eine nette Kuschel CD. Ich legte meine Arme um seinen Hals und begann ihn zu küssen. Wie ich es erwartet hatte, hat Alain kein einziges Haar auf der Brust. Vollkommen glatt. Er wirkt bereits im Gesicht irgendwie glatt. Als wir beim Slip angekommen waren, zeigte sich, dass Mister Deron seinen Dreitagebart unten hat. Alles abrasiert und da, wo normalerweise rhombusförmig das Schamhaar wuchert auf drei Millimeter zurück gestutzt. Alain ist ein einfallsreicher und ausdauernder Liebhaber. Langsam und genüsslich küsste und schleckte er sich von oben nach unten.
Nothing but a Gigolo
4. Die Offensive
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Nothing but a Gigolo
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